Das Thema Nachhaltigkeit bewegt in den vergangenen Jahren in vielerlei Hinsicht. Für Gartenbesitzer steht häufig die Pflanzenvielfalt im Vordergrund sowie das Nahrungsangebot für Insekten und Vögel. Nicht zu vernachlässigen ist ein schonender Umgang mit Ressourcen. Nachfolgend zwölf Anregungen für ökologisch sinnvolle Maßnahmen.
1. Regenwasser auffangen und nutzen
Wasser ist ein kostbares Gut. Umso wichtiger, dass es nicht verschwendet wird. Eine wirkungsvolle Methode für einen sparsamen Umgang ergibt sich durch das Auffangen von Regenwasser. Ob dies mit einfachen Wassertonnen oder im großen Stil mit einer in den Boden eingelassenen Zisterne erfolgt, bleibt jedem Gartenbesitzer selbst überlassen. Bei Zisternen ist der Einsatz einer Regenwasserpumpe vorteilhaft. Sie befördert das Wasser komfortabel dort hin, wo es benötigt wird. Beispielsweise für die gezielte Bewässerung von Pflanzen oder zur Nutzung des kostenlosen Regenwassers für die Toilettenspülung im Wohnhaus.
Unter anderem sind Tauchpumpen gängige Modelle, auch Fasspumpen genannt. Wie der Name vermuten lässt, kann sie direkt im Wasser stehen. Einfache Regenfasstauchpumpen sind ideal, um das Gießen bequemer zu gestalten. „Weiterhin lassen sich am Markt Fasspumpen finden, die einen integrierten Filter für Schmutz wie Laub bieten und sich durch ihre maximale Förderhöhe auszeichnen“, fügt die Redaktion des Onlineratgebers rund um Regenwasserpumpen zur umweltschonenden Wassernutzung hinzu (Quelle: https://www.hauswasserwerk.net/regenwasserpumpe/). Eine großzügige Förderhöhe ist immer dann notwendig, wenn Regenwasser als Brauchwasser innerhalb von Gebäuden genutzt werden soll.
2. Gießkanne statt Rasensprenger
Rasensprenger verursachen schnell Pfützen und verteilen das Wasser selten so gezielt, wie es die Gießkanne erlaubt. Das Gießen mit Kanne erfordert zwar Zeit und Kraft, schont aber die Umwelt und spart Wasser. Nicht zu vergessen: Wer selber gießt, bewegt sich an der frischen Luft und tut seinem Körper etwas Gutes.
3. Auf Englischen Rasen verzichten
Für viele Gartenliebhaber hat der perfekte Rasen ein sattes Grün. Damit er über den gesamten Sommer so aussieht, wird täglich gegossen. Eine Umweltsünde, die sich vermeiden lässt. Besser wäre es mit Bäumen und Sträuchern für natürliche Beschattung zu sorgen, damit die Rasenfläche nicht von der Sonne verbrannt werden kann. Beschränken Sie also Ihren Gießeinsatz auf die Flächen, die es wirklich benötigen, und das auch nur in den heißen Phasen des Jahres. Eine ökologisch sinnvolle Alternative ist das Anlegen einer Blumenwiese, da sie robuster ist als kurz gemähter Rasen.
4. Handarbeit statt Elektrogerät
Ob Laubbläser, elektrische Heckenschere oder Kettensäge: Elektrogeräte für den Garten machen eine Menge Lärm, kosten Geld und wertvolle Ressourcen. Wer die Umwelt entlasten will, greift öfter zur manuellen Variante und nutzt Muskelkraft zur Erledigung der Arbeiten. Zwar ist dies je nach Arbeitsaufwand nicht immer machbar, aber ein kritischer Blick auf die persönlichen Verhaltensweisen bringt womöglich Aufschluss über nachhaltige Optionen.
5. Leihen statt kaufen
Lässt sich der Einsatz von E-Geräten nicht vermeiden, sind Leihgeräte eine sinnvolle und gleichzeitig preiswerte Entscheidung. Gartenhäcksler, Kettensägen und Co. werden meistens nur selten benötigt und bringen nicht zu unterschätzende Anschaffungskosten mit sich. Leihgeräte sind in Baumärkten und bei Fachhändlern oft sehr günstig. Weitere Vorteile: Man muss sich nicht um Wartung und Reparatur kümmern.
6. Naturmaterial statt Plastik
Die Herstellung von Kunststoff belastet das Ökosystem erheblich. Gleiches gilt für dessen Entsorgung. Der Großteil der Plastikprodukte überdauert Jahrhunderte. Nachhaltig orientierte Gartenbesitzer entscheiden sich für Artikel aus natürlichen Materialien wie Holz, Ton oder Stein. Plastik lässt sich in diversen Bereichen vermeiden. Einige Beispiele:
• Blumentöpfe
• Gartengeräte
• Gießkannen
• Gartendekoration
• Gartenmöbel
7. Gartenmöbel aus heimischem Holz
Viele Holzgartenmöbel werden aus tropischen Hölzern hergestellt. Nicht nur die Herkunft dieser Rohstoffe ist fragwürdig, weil womöglich Regenwald abgeholzt wird. Auch die CO2-Emissionen, die während des Transports entstehen, müssen nicht sein. Deutschland beziehungsweise Nachbarländer sind reich an hochwertigen Hölzern, die zu ausgezeichnetem Mobiliar verarbeitet werden und mit Langlebigkeit begeistern.
8. Marke Eigenbau: Paletten wiederverwenden
Ausrangierte Paletten gibt es günstig und nahezu überall. Daraus lassen sich Dinge mit einfachen Mitteln selber bauen wie Gartenstühle, Pflanzgefäße oder Sonnenliegen. Die Video-Bauanleitung zeigt, wie aus Europaletten ein rückenfreundliches Hochbeet entsteht:
Das Wiederverwenden von Paletten spart Ressourcen und die daraus gebastelten Einzelstücke verleihen jedem Garten einen kreativen Charakter.
9. Selbst gemacht: Frühbeet aus Fenstern und Ziegelsteinen
Die Herstellung einiger Frühbeete erfordert viel Plastik. Teilweise wird bruchfestes Polycarbonat eingesetzt. Umweltfreundlicher klappt´s durch das Recyceln von Ziegelsteinen und alten Fenstern. Steine einfach bodeneben als Rahmen stapeln und das Fenster darauf platzieren!
10. Hecke statt Zaun
In diversen Regionen ereignet sich in Neubaugebieten aus Sicht von Umweltschützern Erschreckendes: Statt natürlichen Hecken werden Doppelstabmattenzäune, Gabionen oder Aluminiumzäune aufgestellt. Diese Sichtschutzlösungen sind zwar komfortabel, weil sie keine Pflege erfordern, für das Ökosystem bedeuten sie einen erheblichen Verlust an Lebensraum für Vögel, Insekten und viele andere Gartenbewohner. Mit nachhaltigem Gartenbau hat das nichts zu tun. Zum Schutz der Umwelt sind Hecken ein Muss. Am besten aus heimischen Pflanzen.
11. Naturteich anlegen
Ein Pool wird mit chemischen Mitteln sauber gehalten. Nicht selten beheizen Gartenbesitzer ihre Pools und benötigen zusätzlich Strom. Die nachhaltige Alternative ist der Naturteich. Er kommt ohne Chemiekeule aus und ist keine Todesfalle: Käfer, Vögel und Co. können sich über das Ufer retten.
12. Bodendecker statt Steinwüste
Ähnlich verheerend wie Zäune, wirken sich großflächige Steingärten aus. Darin fühlen sich nicht einmal Eidechsen wohl. Die für die Umwelt weitaus bessere Variante der Beet-Gestaltung gelingt mit Bodendeckern. Gemeint sind niedrige, pflegeleichte Pflanzen, die den Boden abdecken. Viele Sorten machen keinerlei Arbeit, bieten aber wertvolle Nahrung und Lebensraum für Insekten. Hinzu kommt: Steingärten heizen sich enorm auf. Begrünte Flächen nicht.
Nils E. says
Vielen Dank für diesen Beitrag über Tipps für Nachhaltigkeit im Garten- und Landschaftsbau. Interessant, dass es besser ist, Bodendecker zu bepflanzen statt Kies zu nutzen. Ich wollte meinen Garten etwas nachhaltiger gestalten, daher helfen mir diese Tipps hier sehr.