Abgenutzter Rasen, braune Stellen: Nach dem Winter treten oft Rasen-Schäden zutage. Soll ich jetzt im März oder gar Februar gleich neu säen? Brauche ich Streuwagen und Walze? Wir erklären, wie Sie es richtig machen, damit der Rasen wieder satt grün leuchtet.
Sie brauchen nicht eine neue Rasenfläche verlegen. Wenn Sie gezielt nachsäen zur richtigen Zeit, bringen Sie Ihre Grünfläche schnell wieder in den ursprünglichen, ansehnlichen Zustand.
Wann ist die beste Zeit für Rasen säen?
Idealer Zeitpunkt sind im Frühling die Monate April und Mai, gut geeignet ist außerdem der frühe Herbst. Damit vermeiden Sie die große Trockenheit im Sommer und es ist warm genug, dass der Rasen-Samen keimt und anwächst. Häufig bieten sich daher September und manchmal Oktober gut für Nachsaaten an. Wenn die Temperaturen unter acht bis zehn Grad Celsius sinken, ist eine Aussaat nicht mehr zu empfehlen – die Samen keimen dann nicht mehr.
Das richtige Wetter nutzen
Die Mischung aus Feuchtigkeit und Wärme ist ausschlaggebend für das erfolgreiche Nachsäen. Insofern sollten Sie diese Aktion im stabileren frost-freien Frühjahr angehen. Der Monat März ist dafür meist noch zu früh. Die meisten Rasensamen-Arten keimen erst, wenn der Boden konstant über 8 bis 10 Grad warm ist.
Den Untergrund vorbereiten
Wenn Sie eine größere Rasen-Fläche neu ansäen wollen, achten Sie auf eine ausreichend starke Humusschicht als Untergrund (mindestens 15 bis 20 Zentimeter), die Sie einrechen und ebnen. Den planierten Boden halten Sie frei von Wurzeln, Steinen und Unkraut, bevor Sie beginnen, Rasen auszusähen. Eine Gartenwalze kann hier gute Dienste leisten.
Ideal ist es, den Boden eine Woche vor Aussaat zu düngen. Es ist zudem sinnvoll, wenn Sie ursprünglich sandigen Boden mit Humus anreichern. Umgekehrt können Sie schwere Gras-Böden mit etwas Sand auflockern.
Auf strapazierten Gras-Flächen erfolgreich nachsäen
Häufig ist nach dem Winter die Rasenfläche an sich noch intakt, aber einzelne Schwachstellen im Grün sind auszubessern, vor allem abgenutzte oder abgetretene Stellen, ebenso durch die Schneelast strapazierte Bereiche. Dann säen Sie Rasen punktuell nach: Die braunen, schwächeren Rasen-Stellen mit einem Rechen auflockern, von Ästen, Laub, Moos und störendem Material befreien, sodass Sie einen ebenen, erdigen Boden vorfinden.
Nach dem Winter stärken Sie Ihren Rasen zudem durch Düngen. So führen Sie dem geschwächten Boden Nährstoffe zu, die die Graswurzeln aufnehmen können.
Richtig säen und angießen
Auf den vorbereiteten, aufgelockerten Boden die Gras-Samen gleichmäßig verteilen. Anschließend festdrücken – zum Beispiel mit einem Trittbrett – und vorsichtig wässern, idealerweise konstant feucht halten. Achten Sie bei der Bewässerung des frisch ausgebrachten Grassamens auf eine sanfte Berieselung, ein satter Strahl spült den Samen schnell von der vorgesehenen Stelle weg.
Streuwagen und Gartenwalze für große Flächen
Um den Gras-Samen gleichmäßig zu verteilen eignet sich für größere Flächen ein Streuwagen. Prüfen Sie, dass der Wind den Samen nicht verbläst. Daher lohnt es sich, die ausgestreute Saat mit einer Gartenwalze anzudrücken. Diese Geräte können auch ausgeliehen werden, fragen Sie im nächsten Baumarkt nach.
Am besten zäunen Sie den Bereich in den ersten Wochen ab oder legen Bretter und sonstige Markierungen aus, damit diese Rasenbereiche nicht betreten und erste zarte Halme wieder zertreten werden. Die Samen benötigen einige Tage Ruhe, bevor sie beginnen, zu keimen.
Soll man Rasensamen mit Erde bedecken?
Nach dem gleichmäßigen Ausbringen des Rasensamens mischen Sie ihn nicht mit Erde, bedecken ihn auch nicht damit. Ansonsten kann der Rasen nicht keimen. Andrücken und feucht halten genügen.
Rasen-Samen: Welcher ist der richtige?
Diverse Rasen- und Gras-Samen sind in Gärtnereien und Baumärkten erhältlich: Kalkulieren Sie die benötigte Menge, bedenken Sie die Rasenart – grobe, robuste Grasarten versus zarte Zierrasen-Arten – sowie die Preisunterschiede.
Inzwischen bieten Gartencenter auch fürs Nachsäen eine Fülle an Rasensamen-Arten und -Mengen an: „Sportrasen“, Spielrasen“, „Familienrasen“, „strapazierter Rasen“, „Premium-Rasen“, sogar „Wunder-“ und „Zauber-Rasen“ gibt es, abgefüllt in kleinen Schachteln bis hin zu großen Säcken. Die Preise variieren zum Teil stark. Entscheiden Sie sich im Zweifel eher für eine robuste Mischung mit schnell wachsenden Sorten, wie zum Beispiel dem Weidelgras. Manchen Nachsäh-Produkten ist bereits Dünger beigemischt.
Nach der Aussaat den Boden feucht halten
Die frisch angesäte Rasen-Fläche wässern Sie nun und halten sie konstant feucht. Bei Trockenheit ist der Einsatz eines Rasensprengers sinnvoll. Vermeiden Sie aber Überschwemmungen, die den Samen wegschwemmen. Anschließend werden nach ein bis zwei Wochen die ersten Grashalme sprießen, vorausgesetzt, die Temperaturen sind konstant mild, idealerweise im zweistelligen Bereich.
In dieser Zeit sollten Sie die frisch eingesäten Flächen nicht betreten. Warten Sie, bis die Grashalme kräftig genug sind und eine dichte Rasenfläche herangewachsen ist.
Den frischen Rasen mähen
Mähen Sie jetzt den jungen Rasen, damit er schnell kräftiger wird. Aber beginnen Sie mit dem ersten Mähen erst, wenn das Gras mindestens acht Zentimeter lang ist. Nicht zu kurz mähen, damit der Rasen sich vom Schnitt wieder erholen kann, 5 Zentimeter sollte er lang bleiben. Gerade bei Trockenheit kann ein zu kurz gemähter Rasen schnell leiden.
Zusätzliche Rasenpflege: Belüften, vertikutieren, düngen
Idealerweise wird der Rasen ein bis zwei Mal im Jahr gedüngt (Frühling und Herbst) und durch Vertikutieren oder Rechen von Moos und Filz befreit und damit ausreichend belüftet. So legen Sie die Grundlage für einen satten und gesunden Rasen in Ihrem Garten – über das ganze Jahr. Rasenpflege im Frühjahr – die besten Tipps
Weitere Ratgeber:
Rasen im Herbst pflegen und nachsäen – das ist zu tun
Rollrasen verlegen – so einfach geht’s
Wasser im Garten sammeln, die Umwelt schonen und Geld sparen
Anna Kramer says
Hallo! Also ich hatte letztes Frühjahr auch so nen Rasen wie auf dem Foto abgebildet. Ich hab mich dann entschlossen, den Rasen neu anzulegen. Ich hab mir bei rollrasen-rudi.de Rollrasen bestellt und war sehr zufrieden damit. (Zudem der günstigste Anbieter in unserer Gegend!) Hab dann auch drauf geachtet, dass die Rasensorte robust ist, Spiel und Sportrasen.
Wünsche allen bei der Rasenpflege viel Spass! Und im Notfall nen neuen Rollrasen verlegen!
Alexander says
Hallo,
gegen Maulwürfe kann man mit scharfen Gerüchen (saure Milch, Knoblauch usw.), Geräuschen (Windräder etc.) oder mit händischer Arbeit vorgehen. Es lassen sich dabei Hausmittel einsetzen oder Sie fragen im Baumarkt nach entsprechenden Präparaten. Mit händischer Arbeit ist das konsequente Einebnen der Haufen gemeint, bis der Maulwurf aufgibt. Dabei kann Wasser aus einem Gartenschlauch helfen. Maulwürfe stehen unter Naturschutz – daher sind Fallen in der Regel nicht erlaubt.
Beste Grüße
Die Garten-Freunde
Emil Gülker says
Mein Rasen hat bestimmt 30 Maulwurfhügel, wie kann ich meinen Rasen wieder im alten Zustand versetzen?
Lisa says
Richtig spannend, hab das ganze mal ausprobiert und man braucht eigentlich nur gedulg, klar ein paar stellen sind immer dabei wo es nicht klappt aber im großen ganzen ist es gelungen 🙂
Mamu says
@Lennard: Von den Rasenpflastern bin ich nun mittlerweile auch sehr begeistert und es gibt zu meiner Freude viele gute „Öko“-Angebote.
Mamu says
Die Tipps zum Rasen Sähen sind wirklich gut erklärt – danke!
Das mit dem Rasenpflaster scheint aber (solange es nicht zu chemisch ist) ebenfalls eine tolle Alternative zum Rasen Sähen zu sein.
Lennard says
Wenn man nur kleinere Flächen ausbessern will, macht sich auch ein sogenanntes „Rasenpflaster“ ganz gut. Das ist eine Mischung aus Rasensamen, etwas Erde und Dünger.
Habe ich jetzt schon öfters benutzt und der Rasen kam jedesmal nach kurzer Zeit.
Nicole says
@hansi: Das finde ich nun aber sehr interessant, da ich wie bereits erwähnt an den Stellen immer wieder düngen und hin und wieder auch Saatgut verteilen muss. Du scheinst wohl eine besonders düngefreundliche Rasse zu haben. ;-D
hansi says
Lustigerweise kann ich das Gegenteil bestätigen: Wo unser Hund sich regelmäßig entleert haben wir richtig dunkelgrünes Rasenwachstum.
Nicole says
Der Winter kann dem Rasen wirklich ganz schön zusetzen, das stimmt. Aber auch als Hundebesitzer beispielsweise ist es öfters mal nötig, einige Rasenstellen auszubessern, insbesondere wenn sich der geliebte Vierbeiner immer wieder auf den gleichen Stellen erleichtert.