Kompostieren ist eine hervorragende Methode, Küchen- und Gartenabfälle sinnvoll zu recyceln und dabei wertvollen Dünger für Ihren Garten zu produzieren. Doch nicht alles, was biologisch abbaubar ist, gehört auch auf den Kompost. Zwiebelschalen, Mehl, Asche, Teebeutel und Zitrusschalen werfen oft Fragen auf: Dürfen sie kompostiert werden, oder nicht? Dieser Artikel gibt Ihnen eine klare Orientierung.
Zwiebelschalen
- Ja. Zwiebelschalen sind reich an Mineralien und können dem Kompost zugeführt werden. Sie zersetzen sich zwar langsam, fördern jedoch die Struktur des Komposts und lockern ihn auf. Sie ziehen auch Regenwürmer an. Geben Sie keine kranken oder verschimmelten Zwiebeln auf den Kompost, sie können Schädlinge verbreiten.
Mehl
- Mit Vorsicht: Reines Mehl kann in kleinen Mengen kompostiert werden. Es sollte jedoch gut mit anderem organischen Material gemischt werden, um Schimmelbildung und das Anziehen von Ungeziefer zu verhindern. In größeren Mengen kann Mehl den Kompostierungsprozess stören.
Asche
- Wenig, nur selektiv: Reine Holzasche ist reich an Kalium und kann in geringen Mengen dem Kompost beigemischt werden. Sie hilft, den pH-Wert zu neutralisieren, kann aber andererseits dazu führen, dass der pH-Wert so stark steigt, dann ist der Kompost zu basisch wird und fürs Düngen im Garten nicht mehr geeignet ist. Vermeiden Sie in jedem Fall die Zugabe von Kohleasche oder Asche von behandeltem Holz, da diese Schadstoffe enthalten können. Wenn die Herkunft des verbrannten Holzes unklar ist, ist die Gefahr groß, dass in der Asche Schwermetall-Rückstände vorhanden sind. Daher im Zweifel besser auf Asche-Beimischung verzichten.
Teebeutel
- Ja, mit Einschränkungen: Teebeutel sind grundsätzlich kompostierbar. Allerdings sollten Sie darauf achten, dass die Beutel aus natürlichen Materialien wie verrottbares Papier bestehen. Viele moderne Teebeutel enthalten Kunststofffasern, die nicht kompostierbar sind. Entfernen Sie in diesem Fall den Tee aus dem Beutel und kompostieren Sie nur den losen Tee. Die Standard-Teebeutel haben zudem einen Faden mit Etikett, der mit einer Klammer aus Metall am Teebeutel befestigt ist. Diese Bestandteile haben auf dem Kompost nichts verloren. Sie müssten in diesem Fall also vorher getrennt werden, wenn Sie diese Art Beutel kompostieren möchten.
Zitrusschalen
- In Maßen ja: Zitrusschalen von Orangen, Mandarinen, Grapefruits und Zitronen, ebenso Schalen von Südfrüchten wie Bananen oder Ananas können auf den Kompost. Zitrusschalen zersetzen sich jedoch langsamer als andere organische Materialien. Ihr hoher Säuregehalt kann außerdem nützliche Mikroorganismen im Kompost beeinträchtigen. In kleinen Mengen gemischt mit anderem Kompostmaterial stellen sie jedoch kein Problem dar. Auch wenn Zitrusschalen in den Herkunftsländern häufig mit Pestiziden behandelt werden, so sind nach der Zersetzung der Schalen im Kompost keine Schadstoffbelastungen mehr festzustellen – vorausgesetzt, Sie geben nur geringe Mengen dem Kompost bei und lassen dem Verrottungsprozess Zeit.
Zusammenfassend gilt:
- Diversität ist Schlüssel: Eine gute Mischung verschiedener Materialien fördert einen ausgewogenen Kompostierungsprozess.
- Moderation: Zu viel von einem Material, insbesondere von denen, die langsam verrotten oder den pH-Wert beeinflussen, kann den Kompostierungsvorgang stören.
- Vorsicht bei Schadstoffen: Stellen Sie sicher, dass keine schädlichen Substanzen auf Ihren Kompost gelangen. Im Zweifel weglassen, um nicht den gesamten Kompost zu verunreinigen.
Alle fünf untersuchten Bio-Materialien können Sie also unter bestimmten Voraussetzungen in den Kompost geben. Achten Sie aber auf die Dosierung. Vor allem Mehl und Asche sollten Sie nur in geringen Mengen zuführen. Klarstes Ja gilt für Zwiebelschalen.
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