Viele Hobby-Gärtner kämpfen vor allem im Sommer damit: Bei längerer Trockenheit kommen sie mit dem Wässern kaum hinterher. Vor allem der Rasen leidet schnell – die Frage ist: Wie wässern Sie richtig? Wann bewässern Sie den Rasen am besten? Wie überprüfen Sie das Ergebnis? Wir haben die wichtigsten Infos.
Der häufigste Fehler bei der Rasenbewässerung ist ein zu kurzes Befeuchten der Grünfläche – womöglich noch tagsüber bei Sonneneinstrahlung.
Unsere acht Tipps:
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Wenn Sie wässern, wässern Sie intensiv
Damit die Feuchtigkeit die Wurzeln erreicht, sollten durchaus Pfützen auf der Rasenfläche entstehen. Lassen Sie daher den Rasensprenger oder sonstige Beregnungsanlagen lieber länger an einer Stelle laufen und bewässern hier nachhaltig, als zu häufig und zu schnell den Standort zu wechseln.
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Achten Sie auf die Position des Rasensprengers
Das Wasser soll zu 100 Prozent den Rasen erreichen und nicht Gehwege oder die Terrasse mit bewässern. Das vermeidet unnötigen Wasserverbrauch. Untersuchen Sie Ihre Rasenfläche nach Schwachpunkten – wo ist das Gras angegriffen, wo gar verbrannt? Hier lohnt sich das konsequente Sprengen oder händisch mit der Gießkanne nachzugießen.
Gartenschlauch oder Beregnungsanlage – die richtige Bewässerung für meinen Garten
Ein weiteres wichtiges Kriterium: Wo läuft das Wasser auf Ihrer Rasenfläche besonders schnell ab, gibt es Rillen oder Gräben, die das Wasser aufnehmen? Vermeiden Sie das schnelle Abfließen des Wassers.
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Prüfen Sie das Ergebnis
Stechen Sie nach der Bewässerung zum Beispiel mit einem Spaten ein kleines Stück Rasen aus, um zu sehen, ob das Wasser auch die Wurzeln erreicht hat. Die Grassode sollte noch ca. 10 bis 15 Zentimeter tief feucht sein (das ist allerdings auch abhängig von der Rasensorte). Die ausgestochene Sode können sie im Anschluss wieder problemlos einsetzen.
Andere Möglichkeit: Stellen Sie vor dem Beregnen oder Gießen ein Glas auf – es sollte nachher zwischen ein und zwei Zentimeter hoch mit Wasser gefüllt sein.
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Niederschläge in die Planungen einbeziehen
Planen Sie die Wettervorhersage in Ihre Gartenarbeiten ein: Wenn sich Regen ankündigt oder die Temperaturen sinken, lässt sich auch mal auf das Sprengen verzichten und Wasser sparen.
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Trinkwasser sparen – Regenwasser nutzen
Ideal für das Gießen ist ein Vorrat an Regenwasser. Wenn möglich, stelle Sie eine oder mehrere Regentonnen oder ein Regenfass im Garten auf, sammeln sie Wasser. Das ersetzt wertvolles Trinkwasser – Sie handeln umweltbewusst und sparen Geld. Noch dazu wissen Sie bei Regenwasser-Verwendung mit Gewissheit, dass das Wasser unbehandelt, weich – also mit geringer Wasserhärte – und ohne Zusätze wieder der Natur zugutekommt. Für größere Gärten empfiehlt sich ein Regenwasser-Tank, den Sie unterirdisch ins Erdreich einsetzen lassen. Damit haben Sie jederzeit einen großen Wasservorrat zur Verfügung. Elektropumpen, die das Wasser aus dem Tank in den Gartenschlauch pumpen, gibt es schon für 30 bis 50 Euro. Typische Tankgrößen beginnen bei 1.000 bis 2.000 Liter Volumen, es gibt auch deutlich größere Varianten.
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Die richtige Tageszeit
Die beste Zeit für das Bewässern des Rasens sind die frühen Morgenstunden. Während dieser kühlen Stunden des Tages nimmt der Rasen das Wasser am besten auf, die Verdunstung ist vergleichsweise gering. Das Grün ist damit gerüstet für die folgende Erwärmung, wenn die Sonne direkt auf die Rasenfläche einstrahlt.
Praktisch dabei: Eine einfache Zeitschaltuhr ist schon für wenige Euro erhältlich. Damit lässt sich Gießperiode am Morgen bequem planen und voreinstellen ohne früh aufstehen zu müssen. Generell sind die Randzeiten des Tages, also Abend und Morgen, fürs Sprengen besser geeignet als die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht.
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Im Frühjahr: Vertikutieren, Düngen, Nachsäen als Basis
Mit den richtigen Maßnahmen im Frühling kräftigen Sie Ihren Rasen rechtzeitig und machen ihn widerstandsfähig gegen trockene Phasen im Sommer (Rasen erfolgreich ansäen und nachsäen)
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Bleiben Sie entspannt
Die meisten Rasenflächen überstehen auch Trockenperioden gut – Aktionismus ist in Mitteleuropa nicht vonnöten. Nach den wenigen trockenen Wochen im Hochsommer erholt sich ihr Rasen normalerweise schnell von der kurzfristigen Trockenheit und leuchtet im Spätsommer wieder sattgrün. Ein Faktor dabei ist auch der richtige Zeitpunkt zum Rasenmähen.
Weitere Artikel zum Thema Rasen und bewässern:
„Rasen anlegen leicht gemacht“
Rollrasen selbst verlegen – so geht’s
„Rasenpflege: Vertikulieren und Belüften“
Ada says
Ich war nicht komplett im Klaren, was die Rasenbewässerung angeht. Deshalb habe ich im Internet mehr Informationen hierzu gesucht. Nun habe ich dank euch genau das gefunden, was ich suchte.
Adpoint GmbH says
Guten Tag
Ausgesprochen gute Informationen, die Sie da veröffentlichen! Sauber recherchiert! Eine Menge kannte ich noch gar nicht.
Mit freundlichen Grüßen,
Adpoint
Mailin Dautel says
Das beim Rasengießen sogar Pfützen entstehen dürfen wusste ich nicht. Es ist gut zu wissen, dass man an Wasser nicht sparen muss. Unser Rasen ist leider sehr trocken und halb tot aber vielleicht habe ich diesen einfach nicht genug bewässert.
Onma says
Hallo
Guten Tag
Schöner Blog-Post. Informieren Sie alle darüber, wie Sie Ihren Rasen durch Bewässerung pflegen können. Dank für das Teilen dieser informativen Details. Ich hoffe, bald mehr Blog von Ihnen zu lesen.
Mit freundlichen Grüßen
Onma
Raquel N. Hatfield says
Rasen benötigt, abhängig von dem Boden, der Temperatur und Luftfeuchte bis zu 20l/m² und Tag. Dabei sollte man nicht täglich wässern, sondern nur 1-2 Mal /Woche. Das bedeutet, dass in Trockenperioden im Hochsommer bei zweimaligem Gießen/Woche jeweils bis zu 65 Liter (=6,5 Eimer voll!) pro m² gegeben werden müssen. Hat es geregnet, kann die Niederschlagsmenge davon abgezogen werden. Allerdings sollte sie durch einen Regenmesser gemessen werden, da die Niederschläge meist überschätzt werden. Bei genügender Wässerung wächst der Rasen gut, was wiederum ein- bis zweimaliges mähen/ Woche und eine entsprechende Düngung erfordert. Ohne diese intensive Pflege ist der „Bilderbuchrasen“ wie man ihn aus Prospekten und Gartenzeitschriften kennt, nicht zu erreichen! Enttäuschungen sind daher vorprogrammiert. Allerdings ist die Sichtweise des Gartenbesitzers jeweils eine andere: Der schöne grüne Rollrasen geht kaputt, der eingesäte Rasen „läuft schlecht auf“ bzw. entwickelt sich schlecht. Im ersten Fall wird leicht eine mangelhafte Qualität oder Verlegung vermutet, im zweiten Fall war das Wetter daran schuld!