Spätestens im März beginnen die meisten Hobbygärtner, sich um die Rasenfläche zu kümmern, die nach Herbst und Winter brach liegt. Doch wie starten Sie am besten in die neue Saison – durch Düngen oder Vertikutieren? Beide Wege können sinnvoll sein. Wir erklären, worauf es ankommt.
Die Reihenfolge macht den Unterschied
Die Frage, ob Sie zuerst düngen oder vertikutieren sollten, lässt sich nicht pauschal beantworten. Beide Methoden sind wichtig für die Gesundheit und das Aussehen Ihres Rasens, aber die Reihenfolge und der Zeitpunkt haben einen großen Einfluss auf das Endergebnis. Hier ist die empfohlene Vorgehensweise – der Standardweg:
- Bewerten Sie den Zustand Ihres Rasens:
- Beginnen Sie mit einer gründlichen Inspektion. Suchen Sie nach Moos, Unkraut und verdichteten Bereichen.
- Die Anwesenheit von Moos und eine verdichtete Grasnarbe sind klare Zeichen dafür, dass Vertikutieren notwendig ist.
- Vertikutieren – der erste Schritt:
- Der ideale Zeitpunkt zum Vertikutieren ist das Frühjahr, wenn der Rasen beginnt aktiv zu wachsen, üblicherweise zwischen März und Mai.
- Vertikutieren entfernt Moos, Filz und abgestorbenes Material, das Wasser und Nährstoffe blockiert.
- Es verbessert auch die Belüftung und fördert das Wurzelwachstum.
- Erholung des Rasens:
- Nach dem Vertikutieren sieht der Rasen oft strapaziert aus. Geben Sie ihm ein paar Tage, um sich zu erholen, bevor Sie weitere Schritte unternehmen. Mildes und feuchtes Wetter in den folgenden Tagen hilft dem Rasen, sich schnell zu regenerieren, kalkulieren Sie das mit ein.
- Düngen – der zweite Schritt:
- Nachdem sich der Rasen erholt hat, ist es Zeit zu düngen. Dies sollte etwa eine Woche nach dem Vertikutieren geschehen.
- Verwenden Sie einen hochwertigen Langzeitdünger, der speziell für Rasenflächen konzipiert ist.
- Der Dünger unterstützt die Regeneration und fördert ein kräftiges Wachstum.
- Weitere Pflege – gießen und mähen:
- Halten Sie den Rasen in den folgenden Wochen gut bewässert, besonders bei trockenem Wetter.
- Ein erster Schnitt sollte erfolgen, wenn der Rasen sichtbar gewachsen ist, aber stellen Sie sicher, dass die Schnitthöhe nicht zu niedrig ist.
Variante 2: Zuerst düngen, dann vertikutieren
In speziellen Fällen kann es sinnvoll sein, den Rasen zuerst zu düngen und dann zu vertikutieren. Dies gilt insbesondere, wenn der Rasen sehr schwach oder geschädigt ist und der Boden extrem verdichtet. In solchen Situationen kann eine vorherige Düngung helfen, den Rasen zu stärken, sodass er den Stress des Vertikutierens besser übersteht.
Vorgehensweise bei Erst-Düngung und anschließendem Vertikutieren:
- Düngen: Beginnen Sie mit einer leichten Düngung im Frühjahr, um das Wachstum und die Regeneration des Rasens zu fördern. Verwenden Sie einen Dünger mit hohem Stickstoffgehalt, um das Blattwachstum anzuregen.
- Warten: Lassen Sie dem Rasen genügend Zeit (etwa 2-3 Wochen), um die Nährstoffe aufzunehmen und sichtbares Wachstum zu zeigen. Diese Phase ist entscheidend für die Stärkung der Rasenpflanzen. Feuchtigkeit ist in diesem Zeitraum wichtig, das Wetter sollte also nicht zu trocken sein und von Regenphasen geprägt sein, wie es im zeitigen Frühling meist der Fall ist. Gleichzeitig darf es nicht zu kalt sein, damit der Rasen den Dünger überhaupt umsetzen kann. Bei schlechten Wettervoraussetzungen warten Sie ab.
- Vertikutieren: Nachdem der Rasen gestärkt ist und Anzeichen von Wachstum zeigt, führen Sie das Vertikutieren durch. Dies hilft, Moos und Rasenfilz zu entfernen und fördert eine gesunde Grasnarbe.
Durch dieses Vorgehen erhält ein geschwächter Rasen die nötige Unterstützung, um sich nach dem Vertikutieren schneller zu erholen und dichter sowie gesünder nachzuwachsen. Es ist eine Ausnahmestrategie, die Sie auf spezifische Bedingungen und den Zustand des Rasens abstimmen.
Tipps für einen gesunden Rasen
- Regelmäßigkeit zählt: Vertikutieren und Düngen sind keine einmaligen Aktionen. Planen Sie diese Schritte jährlich ein, um langfristig beste Ergebnisse zu erzielen.
- Die richtige Ausrüstung: Investieren Sie in einen qualitativ hochwertigen Vertikutierer und wählen Sie einen Dünger, der zu den spezifischen Bedürfnissen Ihres Rasens passt.
- Nicht überdüngen: Zu viel Dünger kann dem Rasen schaden. Befolgen Sie immer die Anweisungen auf der Verpackung, viel hilft keineswegs viel.
- Mähen mit Bedacht: Vermeiden Sie es, den Rasen zu kurz zu schneiden, da dies zu einer Schwächung der Grasnarbe führen kann.
Noch ein Tipp, wie Sie sich umfangreiches Vertikutieren und damit den Stress für Ihren Rasen sparen: Rechen Sie Ihr Grün mit einem Gartenrechen ab. Dieser dringt nicht so tief in die Graswurzeln ein, entfernt aber ebenfalls Laubreste, abgestorbenes Pflanzenmaterial und Moos, das sich im Winter angesammelt hat. Der Rasen bekommt so Luft und Licht und erholt sich schnell nach dem Winter.
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