Lange hatten wir uns an unserem Bambus erfreut. Aber nach ein paar Jahren kann er zur Last werden und immer mehr Arbeit machen. Denn auch wenn eine Rhizom-Sperre rund um den Bambus verlegt wird, schaffen es die Wurzeln häufig, immer wieder neue Ausläufer – sogenannte Rhizome – zu bilden. Diese können bei einigen Sorten den kompletten Garten in Beschlag nehmen und nicht nur dem Rasen das Leben schwer machen. Dann gibt es nur eine Lösung: Den Bambus komplett entfernen. Wie das funktioniert, erfahren Sie hier.
Bambus entfernen ohne Chemie
In Ratgebern und auf Internetseiten werden auch chemische Mittel zum Abtöten des Bambus aufgeführt, natürlich mit Belastung für die anderen Pflanzen und für Tiere im Garten – also nicht die geeignete Wahl.
Aber ebenso schreiben viele Betroffene von einer wirklich effektiven Lösung: Den Bambus mit all seinen Wurzeln ausgraben und damit endgültig loswerden.
Alle Halme abschneiden
Dazu schneiden Sie zunächst die Halme – also den gesamten oberirdischen Teil des Bambus – ebenerdig ab. Die einzelnen Bambushölzer eignen sich gut als gerade Stöcke für Einsätze im Garten, denken Sie also darüber nach, ein paar besonders schön gewachsene aufzuheben. Den Rest entsorgen Sie nicht über den Kompost, sondern in die Biotonne oder bringen es zum Kompostwerk, denn die Bambusteile verrotten nur langsam.
Die Wurzeln ausgraben – ein hartes Stück Arbeit
Jetzt folgt der schweißtreibende Teil der Arbeit: Das Wurzelwerk ausgraben und entfernen. Die Wurzeln bilden nach ein paar Jahren ein so dichtes und massives Geflecht aus, dass ihnen nur mit Beil, Hacke und Spaten kaum beizukommen ist. Was dabei gut helfen kann, ist eine elektrische Säbelsäge. Dafür gibt es spezielle Sägeblätter, die für Arbeiten an Wurzeln in der Erde geeignet sind und nicht sofort stumpf werden, da die Sägezähne so angeordnet sind, dass sie sich durch die Erde fräsen, anstatt sich festzufressen. Ab ca. 20 Euro gibt es diese hochwertigeren Sägeblätter.
Wenn Sie sich jetzt von außen an die Wurzeln herangegraben haben, lassen sich mit der Säge einzelne Blöcke des Wurzelstocks ausschneiden – wie Art Kuchenstücke. Mit einem guten Spaten hebeln sich diese Teile dann aus der Erde heraus. Alternativ können Sie im Baumarkt auch eine Motorhacke ausleihen und damit die Bambuswurzeln angehen.
Alle Wurzelteile aus dem Erdreich holen
Die ausgegrabenen Wurzelblöcke sollten Sie direkt entsorgen, am besten im zentralen Kompostwerk, damit sie sicher vernichtet werden. An anderen Stellen treibt der Bambus womöglich neu aus.
Anschließend graben Sie die Stelle, an der der Bambus saß, gründlich um und entfernen alle Rhizom- und Kleinteile des Bambus, die Sie finden können. Gehen Sie auf Nummer sicher, dass nichts nachwächst.
Positiv dabei ist, dass die Wurzeln sich horizontal ausbreiten und nicht zu sehr in die Tiefe gehen. Sie werden schnell merken, dass nach 50 bis 70 Zentimetern keine Wurzelteile mehr zu finden sind.
Den letzten Wurzel-Ausläufern keine Chance geben
Auch wenn dieser bereinigte Platz im Garten dann neu aufgefüllt und bepflanzt wird, kann es sein, dass an der einen oder anderen Stelle außen herum noch im Frühling und Sommer neue Halme durch den Boden sprießen. Selten erwischt man wirklich alle Rhizome der ursprünglichen Pflanze.
In diesen Fällen schneiden oder mähen Sie frühzeitig und konsequent immer wieder die Halme ab. Irgendwann sollte der restliche Bambus aufgeben, denn ohne grüne, oberirdische Pflanzenteile kann er dauerhaft nicht überleben – auf Photosynthese ist auch der Bambus angewiesen.
Adin says
Hallo,
wir kämpfen auch mit unserem Bambus und ich habe gelesen, dass man die neuen Halme sofort abschneiden soll. Denn ohne Blattwerk könnten die Wurzeln nicht lange überleben.