
Bambus ist eine Bereicherung für viele Gärten. Auch bei uns rundet er den Blick von der Terrasse wunderbar ab. Problem dabei nur: Wir haben in den ersten Jahren auf eine Wurzelsperre verzichtet, obwohl wir wussten, dass wir eine nicht horst-bildende Bambus-Art angepflanzt hatten. Inzwischen hat sich der Bambus so weit ausgebreitet, dass wir handeln mussten. Meine Erfahrungen und Tipps zu Bambus.
Die Wurzeln breiten sich im Rasen aus
Es gibt Bambus in den unterschiedlichsten Arten, wichtig ist zunächst für Gartenbesitzer die Unterscheidung zwischen horstig wachsenden und nicht horstbildenden Pflanzen. Letztere wachsen prächtig empor, bilden aber schon bald unterirdische Ausläufer, so dass sich nach ein paar Jahren ein riesiges Wurzelwerk ausgebreitet hat, dem schwer Herr zu werden ist.

Wirksames Gegenmittel: Rhizomsperren
Hier helfen nur rechtzeitig eingesetzte Wurzel- oder Rhizom-Sperren. Rhizome sind diese unterirdischen Ausläufer, die dazu führen, dass plötzlich mehrere Meter weit vom Bambus entfernt ein neuer Halm in die Höhe schießt – bei uns auch gerne im Rasen oder im nächsten Beet. Die Halme wachsen wie aus dem Nichts heran, wenige Tage genügen.
Diese Rhizome graben sich in kurzer Zeit viele Meter vom Horst aus weg in alle Richtungen des Gartens. Wenn Sie die ersten senkrechten Halme entfernt vom Bambus-Stock entdecken, ist es meist schon zu spät – und ein breites Rhizom-Netz ist entstanden.
Wurzel-Sperren um die Pflanze herum verlegen
In meinem Fall hatte sich der Bambus bereits ausgebreitet, so dass mir nicht anderes übrig blieb, als rund um die Pflanze einen Graben auszuheben, um nachträglich eine Wurzelsperre zu setzen. Ich hatte mir dazu aus dem Baumarkt ein paar Rollen Wurzelsperre besorgt. Diese sind etwas teurer, aber besonders widerstandsfähig, normale Gartenfolien reichen nicht aus. Achten Sie vor allem beim Einsetzen der Sperre auf die Nahtstellen, diese sollten verklebt werden, ansonsten nutzen die Rhizome genau diese Schwachstellen und bohren sich ins Gelände. Setzen Sie die Sperren so, dass sie etwas aus der Erde herausstehen. Ansonsten bahnen sich die Bambuswurzeln oberhalb im Freien ihren Weg.
Die Wurzeln nach und nach eindämmen
Auch wenn es anstrengend ist – der Graben muss mindestens 70 Zentimeter tief sein, damit die Wurzeln nicht weiter loslegen. Im Normalfall bilden sich die Rhizome aber nur knapp unterhalb des Gartenbodens und ragen nicht in die Tiefe. Außen herum hat unser Rasen in der Zwischenzeit ganz schon gelitten, wir werden trotz Wurzelsperre in der kommenden Zeit immer wieder konsequent Wurzelwerk und neu emporkommende Halme ausstechen und entfernen müssen.
An der Terrasse gründlich arbeiten
Besonders gerne verlaufen diese unterirdischen Arme offenbar entlang von Mauern, wie zum Beispiel dem Fundament unserer Terrasse. Sie besitzen enorme Kraft und bohren sich auch durch kleine Öffnungen zwischen den Steinen. Hier muss darauf geachtet werden, die Wurzelstränge konsequent herauszuziehen, abzuschneiden und zu entsorgen sowie anschließend besonders gründlich die Rhizom-Sperre zu verlegen. Geben Sie die ausgegrabenen Wurzelstücke nicht in den Kompost, nicht dass der Bambus dort neu wurzelt.

Ich werde in den kommenden Monaten sehen, wie sich unser Bambus entwickelt und ob er in den neu verlegten Grenzen der Rhizom-Sperre bleibt. Denn an sich ist er ein echter Blickfang für jeden Garten.




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Oli meint
Guten Tag liebe Gartenfreunde,
Richtig Freude kommt mit Bambus nicht auf. Vor 6 Jahren hatte wir beim Hauskauf viel Bambus im Garten. Nach der Entfernung fanden wir immer wieder aufkeimende Rhizome im Garten und entfernten auch diese.
Jetzt ist er durch die Hausdämmung ins Haus gekommen und zwischen Hauswand und Fliesen hoch geklettert.
Bei der Renovierung haben wir noch ca 6m lange Rhizome unter dem Estrich entfernen müssen… Jetzt müssen wir die Terrasse aufstemmen und hoffen, dass wir den Rest vom Bambus entfernen können.
Bin gespannt was noch auf uns wartet.
Beste Grüße
Bernd meint
Wir haben für den Garten eine gesteuerte Horizontalbohrung angestrebt. Es wurde bei einer Baugrube, die wir für die Garage ausheben wollten, eine archäologische Fundstätte ausgemacht. Leider können wir also vorerst im Garten nicht das machen, was wir möchten und müssen uns für die Wasserrohre und unsere Baupläne etwas anderes überlegen.
Thomas meint
In unserem Garten haben wir einen Bambuszaun. Wir haben aber in den ersten Jahren auf eine Wurzelsperre verzichtet. Inzwischen hat sich der Bambus so weit ausgebreitet, dass wir handeln mussten. Daher werden uns diese Tipps sehr hilfreich sein.
Alexander meint
Hallo,
es gibt sicherlich viele verschiedene Bambus-Arten, wir können also nur von unseren Erfahrungen mit Bambus sprechen: Beim Ausgraben und Entfernen von Bambus verliefen die meisten Rhizome relativ dicht unter der Erdoberfläche. Je tiefer man gräbt, desto weniger Wurzelteile tauchen auf. Tiefer als 80 cm bis 1 Meter schien es mir nicht nötig zu graben – und bisher ist auch nichts nachgetrieben. Bambus-Wurzeln in 2 Meter Tiefe, die dann austreiben, halte ich für unrealistisch, habe ich auch noch nirgends gelesen.
Beste Grüße
Die Garten-Freunde
Erna Diez meint
Hallo ich hoffe Sie können mir helfen,
Wir hatten auf den Rasen sehr viel Unkraut wie Löwenzahn, Wicken, Butterblumen. Da unser Nachbar sich aufregte er bekäme zu viel Unkraut haben wir von einem Landschaftsgärtner beauftagt Rollrasen zu verlegen.
Der Rasen wurde ausgekoffert und der Rollrasen drauf gelegt (wir haben Sandboden).
Nach ca. 4 Wochen begann das Unkraut wieder aus dem Rollrasen zu wachsen, es war noch fast das gleiche Unkraut wie vorher. Der Landschaftsgärtner hat es eingesehen und wollte aus dem Rollrasen das Unkraut abstechen. Er kam nicht und nach 7 Monaten ein Brief wir hätten unter dem Rasen lauter Wurzeln von Rhizomen ( Bambus.) der Rasen hätte man zwei Meter abgraben müssen.Wie kann ich zwei Meter unter den Rasen schauen und dann sagen das Unkraut kommt von Rhizonen. Wir wohnen jetzt 38 Jahre in unserem Haus und haben noch nie Bambus gepflanzt und vorher stand ein Behelfsheim auf dem Grundstück.
Alexander meint
Hallo,
unserer Erfahrung nach verzweigt sich der Bambus vor allem seitlich massiv, schon ca. 30 bis 40 Zentimeter unter der Erdkante. In die Tiefe haben wir ca. 1 Meter gegraben, dort aber keine Wurzeln mehr vorgefunden.
Beste Grüße
Die Garten-Freunde
fritz gertner meint
frage mich, wie tief der Bambis hinunter wachsen kann?
vor jahren gruben wir einen pfeifenstrauch aus, der 1 1/2 m tief ging..
danke für info
fritz gertner
Mia meint
Ein Bekannter bei dem man Bagger mieten kann, sagt dass es öfters vorkommen, dass der Bambus zu tief wurzelt. Daher lohnt es sich wie hier beschreiben, die Wurzelsperre rechtzeitig zu setzen. Mein Gartennachbar hat das leider versäumt.