Je länger der Sommer dauert, desto mehr gelbe, orangefarbene oder rote Blüten leuchten in den Beeten – vorausgesetzt, Sie haben Kapuzinerkresse gepflanzt. Sie ist wirklich ein Toptipp für jeden Garten.
Es gibt verschiedene Sorten, weit verbreitet ist die Große Kapuzinerkresse. Man kennt sie als Blickfang im Bauerngarten.
Kapuzinerkresse lässt sich leicht anbauen
Für Gartenfreunde ist das Schöne: Die Pflanze ist anspruchslos, wächst und gedeiht fast überall – im Blumen– oder Gemüsebeet sowieso, ebenso im Topf, auf dem Balkon, im Hochbeet, sie bietet sich sogar auf einem Kompost-Platz an. Wenn Rankhilfen in der Nähe sind, nutzt Kapuzinerkresse diese und klettert weit nach oben. Neben den rankenden gibt es auch kriechende Sorten, die dann Ausläufer nach unten oder am Boden bilden – die Pflanze eignet sich also auch hervorragend als Sichtschutz oder zur Begrünung zum Beispiel auf Mauern oder einer Pergola.
Aussäen erst an warmen Tagen im Mai
In der Regel ist die Kapuzinerkresse nicht winterhart. Eines meiner Exemplare kam im Hochbeet sogar im Folgejahr an gleicher Stelle wieder, die Vorjahres-Pflanze hatte offenbar selbst ausgesät. Warten Sie mit dem Aussäen bis Mai bzw. bis kein Nachtfrost mehr zu erwarten ist. Samen erhalten Sie für wenige Euro (ca. 1,00€ – 2,00€) in jeder Gärtnerei bzw. im Baumarkt – meist gibt es sogar eine Auswahl von mehreren Sorten. Sie können die Pflanzen natürlich auch in der Wohnung vorziehen, dann blühen sie nach dem Aussetzen entsprechend früher.
Der Samen wird ca. 1-2 Zentimeter in humusreiche Erde gedrückt und zu Beginn leicht feucht gehalten. Kapuzinerkresse liebt Licht und Sonne, dann bildet sie auch reichlich Blüten aus. Der Boden muss nicht allzu nährstoffreich sein, wichtiger ist es, ihn feucht zu halten. Die Pflanze also vor Trockenheit schützen, aber nicht überwässern.
Schneller Wuchs und lange Blüte
Einige Tage nach der Aussaat treibt die Kresse aus und entwickelt sich schnell zu einer verzweigten Pflanze weiter. Die ersten Blüten werden wenige Wochen später sichtbar. Es werden wöchentlich mehr Blüten – und die Pflanze blüht bis in den Herbst hinein, solange kein Frost droht. Im schrägen spätsommerlichen Licht leuchtet die Kapuzinerkresse besonders schön.
Während des Sommers ist einzig auf Blattlaus- oder Raupen-Befall zu achten. Die Gefahr ist geringer, wenn Sie die Samen erst etwas später im Frühling – Ende Mai oder im Juni – aussäen.
Mit Kapuzinerkresse Speisen verfeinern
Das Gewächs ist auch etwas fürs Gemüsebeet: Kapuzinerkresse ist das i-Tüpfelchen für manchen Salat, die Blüten und auch die Blätter – vorzugsweise junge – sind essbar und sehr gesund. Neben Salat lässt sich damit zum Beispiel auch ein Frischkäse-, Kräuter-Butter- oder Quark-Aufstrich einfach zubereiten. Kapuzinerkresse gibt den Speisen einen leicht scharfen, Senf-artigen, pfeffrigen Geschmack. Erst nach dem Abschneiden der Blätter und Blüten macht sich übrigens auch ein intensiver Geruch bemerkbar.
Vielseitig eingesetztes Heilkraut
Darüber hinaus ist Kapuzinerkresse ein Heilkraut, sie wurde bereits zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Die Blätter und Blüten lassen sich verwenden. Zum Beispiel lassen sich zerriebene Blätter als Tee zubereiten – sie helfen gegen Infektionserkrankungen, typische grippale Infekte, Bronchitis, ebenso Harnwegsinfektionen. Genauso ist die Wirkung bei Muskelschmerzen erwiesen.
Eine bienenfreundliche Pflanze
Und nicht zuletzt ist es ein Kraut, dass der Natur im Garten weiterhilft: Die Blüten ziehen Insekten an und bieten Bienen Nahrung – es leistet also auch einen Beitrag zur Artenvielfalt. Und das ganze mit wenig gärtnerischem Aufwand. 15 Tipps, wie sie einfach zu einem natürlichen, artenreichen Garten kommen.
Also – denken Sie bei der Blumen- und Gartenplanung an die Kapuzinerkresse!
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