
Im Alltag macht Ihr Rasen einiges mit. Spielende Kinder stellen ihn auf eine harte Probe. Vernachlässigung während der Urlaubszeit, aber auch häufiges Begehen auf den immer gleichen Wegen führt zu unschönen, kahlen Stellen im einst satten Grün. Hitze und Trockenheit setzen Ihrer Grünfläche genauso zu wie Vernässungen durch verdichtete Böden. Wir sagen Ihnen, wie Sie Ihren ramponierten Flickenteppich wieder in einen gepflegten Rasen verwandeln.
Typische Rasenschäden und ihre Ursachen
Im Frühjahr erschrecken viele Hobbygärtner beim Anblick ihres Rasens. Kahle Stellen reihen sich an moosbewachsene Bereiche, kleine Buckel wechseln sich mit Mulden ab und dazwischen erheben sich hässliche Maulwurfshügel.
Keine Bange – die meisten dieser Schönheitsfehler lassen sich leicht beheben. Um Ihren Rasen zu neuem Leben zu erwecken, sollten Sie zuallererst der Ursache für das betreffende Schadbild auf den Grund gehen.
Verbrannte Stellen
Hitzewellen und Wassermangel setzen dem Rasen ganz besonders zu. Die Wurzeln der Gräser reichen nicht besonders tief in die Erde. Bleibt die Wasserversorgung aus, färbt sich Ihr grüner Teppich nach und nach braun. Zweieinhalb Liter Wasser benötigt ein Quadratmeter Rasen täglich, um nicht schlapp zu machen.
Wer der Grünfläche etwas Gutes tun möchte, sollte sie dennoch nicht täglich beregnen. Bewässern Sie etwa alle drei Tage, dann entwickeln die Rasenpflanzen ein kräftigeres Wurzelwerk und lernen, mit der Trockenheit besser umzugehen. Nachsaaten allerdings müssen, genauso wie ein frisch angelegter Rasen, täglich gewässert werden. An besonders heißen Tagen empfiehlt sich, diese Stellen mehrmals kurz zu gießen.
Wenn Sie die Rasenbewässerung im Hochsommer vernachlässigt haben, äußert sich das in Verbrennungen und vertrockneten Flecken im Rasen. Versuchen Sie zunächst, Ihre Grünfläche durch gründliches Wässern wiederzubeleben. Verteilen Sie zuvor einen guten Rasendünger auf dem gesamten Areal und greifen Sie dann sofort zum Gartenschlauch.
Zeigt sich nach zehn Tagen keine Besserung, lassen sich die verbrannten Bereiche durch Nachsaat ausbessern. Warten Sie damit am besten bis zum Herbst. Ab Mitte September ist es meist nicht mehr so heiß, dann können sich die jungen Gräser besser entwickeln.
Maulwurfshügel
Wenn ein Maulwurf in Ihrem Garten sein Unwesen treibt, türmt sich häufig ein Maulwurfshügel neben dem anderen. Auch wenn es schwer fällt – ärgern Sie sich nicht. Als Schädlingsvertilger spielt der kleine grabfreudige Insektenfresser eine wichtige Rolle im Kreislauf der Natur. Wo ein Maulwurf lebt, ist der Boden gesund. Versuchen Sie seine Hinterlassenschaften als Zeichen für ein funktionierendes Bodenleben zu sehen.
Um Maulwurfshügel erfolgreich zu beseitigen, sollten Sie zur Harke greifen und die Erde damit behutsam auf dem Rasen verteilen. Treten Sie die Haufen keinesfalls platt, sonst wirft der Maulwurf gleich daneben den nächsten Haufen auf, schließlich braucht er in seinem unterirdischen Tunnelsystem Luft zum Atmen. Weil Maulwurfserde wunderbar locker ist, eignet sie sich auch gut als Substrat für Topfpflanzen.
Hier erfahren Sie, was wirklich gegen Maulwürfe hilft.
Mulden und Kuppen
Vertiefungen entstehen häufig im Bereich von Spielgeräten, wie einem Schaukelgestell oder am Ende einer Rutsche, ebenso durch das häufige Begehen bestimmter Bereiche. Flache Mulden lassen sich nach dem Rasenmähen durch das Auffüllen mit Sand ausbessern. Achten Sie dabei darauf, dass die Grasspitzen ein wenig aus der Sandschicht herausragen.
Großflächige Vertiefungen sollten Sie umgraben, mit Erde auffüllen und dann durch Neuaussaat korrigieren. Verwenden Sie dazu so viel Erde, dass anfangs eine leichte Erhebung entsteht. Mit der Zeit setzt sich das Substrat und Sie erhalten wieder eine ebene Fläche.
Vernässungen
Bleibt in bestimmten Bereichen Ihres Rasens immer wieder das Wasser stehen, liegt die Ursache zumeist in einem verdichteten Boden.
Heben Sie die Erde an den betroffenen Stellen aus und tauschen Sie das lehmige oder tonige Substrat gegen eine lockere Mischung aus feinkrümeliger Gartenerde, reifem Kompost und gröberem Sand. Planieren Sie den Bereich und säen Sie anschließend neue Rasensamen aus.
Verätzungen
Wurde der Rasendünger sehr unregelmäßig verteilt, können stellenweise regelrechte Verätzungen auftreten. Auch der Urin von Hunden und Katzen lässt den Rasen im betroffenen Bereich absterben. Ein weiterer Grund für Vergilbungen können ausgelaufene Kraftstoffe oder Chemikalien wie Pestizide sein. Bei giftigen Stoffen ist es ratsam, die Erde an dieser Stelle etwa 20 Zentimeter tief abzustechen und fachgerecht zu entsorgen.
Achten Sie darauf, Ihren Rasen nicht zu überdüngen. Eine Überdosierung von Mineraldüngern führt zu Verbrennungen der Grasnarbe. Halten Sie sich bezüglich der Dosierung daher stets an die Angaben des Herstellers. Ein Düngewagen kann beim gleichmäßigen Aufbringen des Rasendüngers helfen. Wichtig ist dabei, dass sich die Bahnen nicht überlappen, sonst wird die Grünfläche dort doppelt gedüngt.
Eine unausgewogene Düngung verändert ebenfalls das Erscheinungsbild des Rasens. Bei Stickstoffüberschuss zum Beispiel machen sich häufig Löwenzahn und Sauerampfer breit und verdrängen die Rasengräser.
Wenn Sie einmal zu üppig gedüngt haben, sollten sie den Rasen mähen, vertikutieren und danach ausgiebig wässern. Auf diese Weise erholt sich Ihr grüner Teppich rasch wieder.
Vermooste Stellen
In Bereichen, wo Ihr Rasen nicht genug Sonne bekommt, dünnt das Gras mit der Zeit aus. Anstelle der Grashalme siedeln sich Moospolster an. Moose lieben schattige und feuchte Standorte und fühlen sich im Schatten von Gebäuden und großen Bäumen besonders wohl. Weil die genügsamen Gewächse deutlich anspruchsloser sind als die Rasengräser, gewinnen sie schnell Oberhand. Im Gegensatz zum Rasen kann Moos auch Trockenzeiten problemlos überdauern.
Entfernen Sie das Moos regelmäßig mit dem Rechen oder mit dem Vertikutierer. Unter dem Blätterdach von Bäumen muss der Rasen häufiger gewässert werden, um sich gut zu entwickeln. Auch eine ausgewogene und regelmäßige Düngung hilft, die Gräser zu stärken und das Moos zurückzudrängen.
Wenn Ihr Rasen in schattigen Bereichen trotz guter Pflege immer wieder verkümmert, sollten Sie ihn durch einen Schattenrasen ersetzen. Diese speziellen Mischungen setzen sich aus Grassorten zusammen, die auch im Halbschatten gut gedeihen und weniger zum Vermoosen neigen.
Faulige Stellen
Bleibt den Winter über das Laub auf dem Rasen liegen, kann Ihr Rasen nicht atmen. In weiterer Folge entsteht Fäulnis, Pilzkrankheiten breiten sich aus. Einige wenige Blätter im Rasen stellen noch kein Problem dar. Ein dichter Teppich aus Herbstlaub verklebt jedoch mit der Zeit und lässt bald keine Luft mehr durch.
Rechen Sie im Herbst deshalb das abgefallene Laub regelmäßig zusammen und mischen sie es unter den Kompost. Die Blätter von Eiche, Walnuss, Kastanie, Pappel und Platane sind reich an Gerbsäure und zersetzen sich nur sehr langsam. Legen Sie für dieses Laub einen gesonderten Komposthaufen an.
So gelingt die Nachsaat
Die beste Zeit, um den Rasen zu reparieren, ist im zeitigen Frühjahr kurz vor Beginn der Wachstumsphase. Aber auch im Herbst ist eine Nachsaat erfolgversprechend. Achten Sie auf eine Temperatur von mindestens 10 ºC, damit das Saatgut ohne Verzögerung keimen kann.
1. Mähen und vertikutieren Sie den Rasen
Mähen Sie den gesamten Rasen zuallererst möglichst kurz, damit die frisch gesäten Gräser ausreichend Licht und Luft bekommen. Danach empfiehlt es sich, die Fläche in Längs- und in Querrichtung zu vertikutieren, um Unkraut und Moos auszukämmen. Säubern Sie den Rasen im Anschluss gründlich, indem Sie das Mäh- und Vertikutiergut einsammeln.
2. Bereiten Sie den Boden vor
Wenn Sie größere Kahlstellen ausbessern möchten, sollten Sie eine gute Basis für das Wachstum der jungen Gräser schaffen. Bringen Sie eine dünne Schicht aus Humuserde, vermischt mit Rasensand, aus. Im Handel sind auch spezielle Keimsubstrate erhältlich.
3. Wählen Sie die passende Saatmischung
Kaufen Sie hochwertiges Saatgut, das vom Typ her zur bestehenden Rasenfläche passt. Für schattige Bereiche ist ein spezieller Schattenrasen ideal, welcher auch bei wenig Sonne eine dichte Grasnarbe bildet und sich so gegen lästiges Moos behaupten kann.
Bei großflächigen Kahlstellen lohnt es sich, in spezielle Reparaturmischungen zu investieren, die neben Grassamen, Keimsubstrat und Dünger auch keimfördernde und bodenverbessernde Komponenten enthalten.
4. Bringen Sie das Saatgut gleichmäßig aus
Je nachdem, wie groß der betroffene Bereich ist, wird die Rasensaat händisch oder mit dem Streuwagen verteilt. Streuen Sie die Grassamen kreuz und quer aus und arbeiten Sie sie mit dem Rechen in die Grasnarbe ein. Hier erfahren Sie, wie man Rasen richtig nachsät.
5. Vergessen Sie die Bewässerung nicht
Beregnen Sie die nachgesäten Bereiche gründlich. In den nächsten vier Wochen gilt es dafür zu sorgen, dass das Saatgut nie austrocknet, sonst büßt es seine Keimfähigkeit ein.
6. Die erste Mahd
Bei guter Pflege keimen die Samen bald. Anfangs unterscheiden sich die jungen Gräser noch stark vom bestehenden Rasen. Lassen Sie in den ersten zwei Monaten die reparierten Stellen beim Rasenmähen aus.
Erst wenn die neuen Halme eine Länge von etwa 10 Zentimetern haben, werden sie das erste Mal gemäht. Dabei sollte die Schnitthöhe auf 5 bis 6 Zentimeter eingestellt sein.
7. Düngen Sie das frische Grün
Nun haben Sie die Länge der jungen Gräser an den Rasen angeglichen. Damit sie mit den eingewachsenen Rasenpflanzen mithalten können, sollten Sie ihr Immunsystem mit einer Düngung stärken.
Eine bedarfsgerechte Mischung aus Stickstoff, Phosphor, Kalium, Magnesium und Eisen macht die Rasenpflanzen an den nachgebesserten Stellen robust und widerstandsfähig. Achten Sie auf eine maßvolle Dosierung, zu viel Dünger schadet Ihrem grünen Teppich. Zudem sollte es nach dem Düngen nicht zu trocken sein.
Fazit
Wenn der Rasen nach dem Winter ein trauriges Bild abgibt, ist das noch lange kein Grund, zu verzweifeln. Mit dem richtigen Know-How können Sie feststellen, was Ihrem grünen Teppich fehlt und den Schaden rasch beheben. Neben den umfangreichen Beiträgen auf unserer Seite finden Sie hier weitere Tipps zur Rasenpflege.
Nach einer Erholungsphase erstrahlt die Grünfläche in neuem Glanz – und die neue Gartensaison kann beginnen!
Miko meint
Hallo, Nachbarn haben letztes Jahr ihren Rasen erneuert und zwar mit dem Rasenerneuerungsset von Wolf. Zuerst wurde der Rasen ganz kurz gemäht, dann kreuz und quer vertikutiert. Das meiste Unkraut ging dadurch schon mal raus. Danach wurde den Dünger und dann die Rasensaat mit einem Streuwagen ausgebracht und weil es ein ziemlich lehmiger Boden ist, wurde Sand darübergestreut. Sie haben dann ziemlich oft gewässert und nach ein paar Wochen sah der Rasen wirklich super aus und sieht auch nach dem ersten Winter noch sehr gut aus. Dieses Rasenerneuerungsset ist nur ziemlich teuer. Mein Rasen ist dieses Jahr dran, sobald die jetzige Eiszeit vorbei ist, möchte ich es in Angriff nehmen.