Endlich ist der Sommer da! Ab Juni müssen Sie nicht definitiv mehr mit Nachtfrost rechnen und die Jungpflanzen von Tomaten und Gurken können spätestens jetzt ins Freiland gesetzt werden. Mit ausreichend Wärme und Wasser versorgt tragen sie bereits nach wenigen Wochen Früchte. Sie haben noch nichts angesät? Jetzt haben Sie noch die letzte Gelegenheit dazu.
Gemüsepflanzen dürfen jetzt alle ins Freie – egal ob Garten oder Balkon
Kartoffeln, Tomaten, Gurken und Salat gehören zum Lieblingsgemüse der Deutschen und werden besonders häufig selbst angebaut, da sie lecker und relativ pflegeleicht sind – und auch in Kübel gepflanzt gedeihen und damit perfekt für den Balkon geeignet sind.
- Tomaten brauchen im Juni ein bisschen mehr Aufmerksamkeit: Die Pflanzen sollten gut an Holz- oder Bambusstangen angebunden werden, damit sie die Last ihrer Früchte sicher tragen können. Wichtig ist außerdem das Ausgeizen der Tomatenpflanzen. Damit ist das Entfernen der Seitentriebe in den Blattachseln gemeint. Die Pflanze kann so ihre ganze Kraft in die Früchte stecken.
- Salatgurken benötigen an sehr warmen Tagen bis zu drei Liter Wasser pro Tag, daher ist regelmäßiges Gießen sehr wichtig. Bei Wassermangel werfen die Pflanze ihre Früchte ab. Gurken lassen sich auch in Kübel pflanzen, diese sollten dann aber ein Fassungsvermögen von 20 Liter oder mehr besitzen. Den Topf an einen mindestens 20 Grad warmen und hellen Standort stellen und die Erde gleichmäßig feucht halten. Die Keimdauer beträgt etwa ein bis zwei Wochen nach Aussaat.
- Damit man während der gesamten Gartensaison jederzeit frischen Salat genießen kann, sollten ständig Jungpflanzen nachgezogen und während der Sommermonate sollten zur Aussaat hitzefeste Sorten verwendet werden. Da die Samen bei Temperaturen über 18°C schlecht keimen, wird am besten abends ausgesät und ausgiebig gewässert. Bis zum Keimen werden die Samen mit einem weißen Vlies vor zu viel Hitze geschützt.
Praxistipp: Nach starkem Regen sollte die Erde um die Pflanzen herum mit einer Hacke aufgelockert werden. Die bessere Durchlüftung des Bodens tut nicht nur den Nutzpflanzen gut, sondern hindert auch Unkräuter am Wachstum.
- Kartoffeln können geerntet werden, sobald sie abgeblüht sind. Im Juni ist zudem die beste Zeit Spätkartoffeln zu stecken. Hierfür können unter anderem frei gewordene Stellen im Beet genutzt werden, die bereits abgeerntet wurden.
Praxistipp: Vermeiden Sie das Setzen von Pflanzen an die gleichen Stellen, an denen Sie bereits geerntet haben. Grund hierfür ist, dass Pilze und Schädlinge in der Regel nur eine Pflanzenart befallen. So verhindern Sie neuen Befall!
Kräuterbeet – die letzte Chance nutzen
Wer ein Kräuterbeet anlegen möchte, sollte dies spätestens im Juni erledigen. Jetzt können noch Petersilie, Basilikum und Majoran ausgesät werden – entweder an einer noch freien Stelle im Beet oder in einem Topf für den Balkon. Im Juni können auch die Sommersorten von Karotten und Rote Beete ausgesät werden. Dafür werden allerdings Gefäße mit bis zu 40 Zentimeter Tiefe benötigt.
Praxistipp: Wer die Triebspitzen von Rosmarin und Salbei nicht ohnehin regelmäßig für die Küche verwendet, sollte die Pflanzen nach der Blüte einmal kräftig stutzen, das sorgt für dichteres Wachstum. Starke Rückschnitte bis ins alte Holz bringen im Frühsommer den größten Erfolg. Oregano wird ebenfalls im Juni, bevor er blüht, geerntet und bis auf 10 cm zurückgeschnitten.
Zitruspflanzen umtopfen
Wenn die Wurzeln den alten Topf vollständig durchdrungen haben, ist der Zeitpunkt zum Umtopfen für Zitruspflanzen gekommen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Kübelpflanzen geschieht das „im vollen Saft“, also erst im Juni. Die Erfahrungen zeigen, dass die Pflanzen dann besonders gut anwachsen. Der neue Topf sollte im Durchmesser maximal fünf Zentimeter größer sein. Als Substrat kann man spezielle Zitruspflanzenerde ergänzen – sie enthält mineralische Bestandteile. Zitruspflanzen müssen alle 2 bis 3 Jahre umgetopft werden, wenn die Wurzeln ein dichtes Geflecht durch die Erde durchziehen.
Praxistipp: Beim Umtopfen von Pflanzen geht öfters mal Erde daneben. Um den Dreck auf der Terrasse zu vermeiden, einfach den Topf samt Bäumchen in den Rasen verfrachten und dort das Umpflanzen fortsetzen. Die herausgefallene Erde kann einfach im Rasen liegen gelassen werden. Die schweren Töpfe lassen sich schnell und einfach mithilfe von Transporthilfen, wie faltbare Sackkarren, bewegen.
Blütenpracht durch gute Pflege
Im Juni erfreuen sich Garten- und Balkonbesitzer an der üppigen Blütenpracht von Geranien, Petunien und Fuchsien. Zupfen Sie verwelkte Blüten regelmäßig ab, damit die Pflanze Kraft hat. Das Entfernen alter Triebe fördert das Wachstum neuer und verhindert die Ansiedlung von Pilzen.
Praxistipp: Im Juni können Lücken in den Beeten, die durch bereits verwelkte Pflanzen entstanden sind, durch die Aussaat von ein- oder zweijährigen Blumen gefüllt werden. Tagetes, Ringel-, Korn- oder Sonnenblumen, Stiefmütterchen und Bartnelken bringen Farbtupfer in den Garten. Die Pflanzen können ausgesät oder bereits vorgezogen gekauft werden. Sie helfen mit Sorten, die ungefüllte, naturnahe Blüten besitzen, Bienen, Hummeln und anderen Insekten.
Blattläuse bekämpfen
Mit Blattläusen hat wohl jeder Gartenbesitzer seine Sorgen. Im Mai und im Juni treten sie vermehrt an Gartenpflanzen auf, obwohl sie viele natürliche Feinde haben. Marienkäfer, Schlupfwespen, Schweb- oder Florfliegen, Gallmücken usw. halten den Blattlausbefall in Grenzen. Nehmen die Schädlinge im Garten allerdings überhand, sollte man sie umweltschonend bekämpfen. Sind nur einzelne Triebe der Pflanzen befallen, reicht es eventuell aus, diese mit Wasser abzuspritzen. Bei stärkerem Befall sollte man auf ein umweltfreundliches Mittel ohne Langzeitgiftwirkung aus dem Fachhandel zurückgreifen. Natürliche Mittel gegen Blattläuse sind Brennnesseljauche oder eine Seifenlauge aus Kaliseife. Um die größtmögliche Wirkung zu erzielen, werden die betroffenen Pflanzen bei trockener Witterung morgens oder abends tropfnass abgespritzt.
Unkraut entfernen
Leider wachsen und blühen mit den warmen Temperaturen im Juni nicht nur die Zier- und Nutzpflanzen besonders gut, sondern auch verschiedene Unkräuter – und das auch in Blumenkästen und Töpfen auf dem Balkon. Um eine zu große Ausbreitung zu verhindern, ist es wichtig, Unkraut regelmäßig zu entfernen und den Boden um die Pflanzen herum aufzulockern. Vor allem neu gepflanzte Gehölze müssen vor Giersch oder Quecke geschützt werden. Diese kräftigen Unkräuter nehmen den Jungpflanzen zu viele Nährstoffe weg.
Und wieder der Rasen
Ob vertikutieren oder düngen: Zugegeben, der Rasen ist gefühlt jeden Monat ein Thema. Im Juni geht es aber „nur“ um das Kürzen und Wässern, damit das Grün weiterhin üppig wächst. Kürzen Sie auf ca. 5 cm. Achten Sie dabei darauf, dass es nach dem Mähen bald wieder regnet bzw. wässern Sie Ihren Rasen gegebenenfalls. Bei großer Trockenheit mähen Sie den Rasen nicht zu kurz bzw. zu oft – damit beugen Sie dem Austrocknen vor. Wann und wie oft mähen? Alles auf einen Blick
Praxistipp: Das sogenannten „Mulchmähen“ lässt das gemähte Grün auf dem Rasen zurück. Ideal, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten und den Rasen auf natürliche Weise zu düngen.
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