Ein schöner Garten ist Ergebnis einer guten Gartenplanung. Gerade zum Ende des Jahres oder zu Beginn der neuen Saison bietet es sich an, für den Garten ein Gesamtkonzept für die Gartengestaltung zu entwickeln. Wir sagen Ihnen, wie Sie Schritt für Schritt die besten Ideen und Tipps für eine wirkungsvolle Gartengestaltung umsetzen können.
Schritt 1: Bestandsaufnahme
Fertigen Sie eine perspektivische Skizze Ihres Grundstücks und Gartens an (zum Beispiel im Maßstab 1:100)
- Dieser sollte folgende Elemente enthalten:
- Grundstücksgrenzen
- Grundrisse aller Gebäude auf Ihrem Grundstück
- Fenster, Türen, Sichtachsen
- befestigte Flächen wie Terrasse oder Gehwege
- herausragende Pflanzen/Bäume im Garten
- Himmelsrichtungen
- Höhenangaben
- Hausanschlüsse
- sonnige/schattige Flächen im Garten
Sammeln Sie Ideen zu folgenden Fragestellungen:
- Sind in Ihrem Garten Grundstücksbegrenzungen (Hecken/Zäune) weiter nutzbar?
- Denken Sie auch an Möglichkeiten der Garten-Aufteilung mit Hilfe von kleinen Mauern oder Sichtschutz wie z.B. Gabionen.
- Müssen Terrasse oder Gehwege erneuert werden?
- Bietet es sich an, das Gelände zu modellieren?
- Gibt es besondere Flächen, für die nur bestimmte Garten-Plätze in Frage kommen, beispielsweise für ein Hochbeet oder eine Kräuterspirale ?
- Können Bäume/Sträucher/Stauden im Garten erhalten werden?
- Welche neuen Elemente im Garten (Gartenhaus/Gartenteich/Gartenbeleuchtung/Terrasse) sollen integriert werden?
- Gibt es besondere Gartentypen, die Sie berücksichtigen wollen: Steingarten, Kiesgarten, Duftgarten, Biedermeier-Garten?
Schritt 2: Gartenwünsche – Die Wünsche mit den Gegebenheiten in Einklang bringen
- Listen Sie Ihre Wünsche für das neue Gartenkonzept auf
- Setzen Sie in Ihrem Garten Prioritäten
- Bringen Sie Ihre Gartenwünsche mit den realen Gegebenheiten im Garten in Einklang
- Planen Sie für Ihren Garten Räume, Durchblicke, Übergänge, Sichtschutz
Schritt 3: Vorentwurf/Skizze
- Basis ist Ihre perspektivische Skizze aus Schritt 1
- Tragen Sie die gewünschten Nutzflächen (Rasen, Ziergarten, Nutzgarten, Ruhezonen, Gartenzaun, Pflanzflächen, Grillplatz) ein
- Tragen Sie die gewünschten Gehwege ein
- Fertigen Sie zum Vergleich ggf. mehrere Skizzen mit unterschiedlichen Gartenideen an
- Transparentpapier ist hier erste Wahl
Schritt 4: Flächenverteilung – Wege und Nutzflächen definieren
- Bestimmen Sie verbindlich die Nutzungsflächen und Gehwege.
- Legen Sie Materialien für Gehwege und Sitzflächen oder den Sichtschutz fest.
- Berücksichtigen Sie auch Ihren Vorgarten.
Schritt 5: Raumbildung – so kommt Ihr Garten zur Wirkung
- Planen Sie die räumliche Wirkung des Gartens
- Berücksichtigen Sie insbesondere Ihre bestehenden Bäume im Garten
- Solitärgehölze, Stauden oder Gehölzgruppen helfen, den Garten zu definieren
- Planen Sie Sichtachsen und Sichtbezüge
Schritt 6: Bepflanzung – die richtigen Pflanzen
- Erstellen Sie konkrete Pflanzpläne für die jeweiligen Nutzflächen
- Maßstab z.B. 1:20
- Beachten Sie Standortansprüche, konkrete Pflanzensorten, Mengen, Wuchsgrößen und Blühzeiten. Steht Ihr Garten an einem regenreichen Standort? Gibt es längere Trockenperioden, zum Beispiel heiße, trockene Sommer? Ist im Winter mit strengem Frost zu rechnen oder bleibt es dauerhaft mild? Ist Ihre Lage sehr sonnig oder haben Sie viele schattige Flächen? Darauf ist die Bepflanzung abzustimmen.
- Bestimmen Sie Leitpflanzen und Begleitpflanzen sowie Füllpflanzen
- Beachten Sie das farbliche Zusammenspiel im Garten
Tipp: Pflanzen für den Garten, die wenig Wasser brauchen
15 Tipps für das Anlegen eines natürlichen Gartens
Kyra says
Ja, lasse ich mal anfangen, mit einer perspektivischen Skizze des Grundstücks. Das wäre ein guter erster Schritt für die Gartenplanung. Gibt es vielleicht Software, die man dafür nutzen kann? Ich kann nicht so gut zeichnen…
Tobias Müller says
Vielen Dank für die Tipps zur Gartengestaltung. Meine Tante lässt ihre Gartenplanung gerade online durchführen und wir sind gespannt auf die Vorschläge. Gut zu wissen, dass man seine Wünsche bei der Planung an die Gegebenheiten anpassen sollte!
Gretl Hendricks says
Interessant, dass man das Konzept der Raumbildung nutzt, um die räumliche Wirkung des Gartens zu gestalten. Ich denke ich werde mir auch mal mehr Gedanken machen, jetzt da ich meinen Garten ganz neu anlege. Ich werde wohl mit den Pflasterarbeiten anfangen.
helga says
Sinnvoll klingt ja die Flächenverteilung! Die Nutzfläche soll sofort festgelegt werden, sonst wird es wie im Fall meiner Freundin, wenn die Bäume mehrmals verpflanzt wurden. Vor der Gartenplanung stehen wir und die Tipps kommen rechtzeitig zu Hilfe!
Alexander says
Hallo,
danke für den Hinweis, wir werden das bei Gelegenheit ergänzen.
Beste Grüße
Die Garten-Freunde
Jay says
Das Ausprobieren mehrerer Ideen ist wirklich clever. Sie können feststellen, dass Sie Elemente aus einem Design mögen und es einem anderen hinzufügen. Danke für diese Tipps. Haben Sie noch mehr Tipps zur Fassade und zur Abstimmung mit Farben?
Fine says
Vielen Dank für den Beitrag. Wir wollen für unseren Garten nun Pflasterarbeiten beauftragen. Im Internet haben wir hierzu auch schon eine Seite gefunden: berning-galabau.de
gardomat.de says
Vielen Dank für die tolle Übersicht. Sie zeigt klar strukturiert die wesentliche Vorgehensweise bei der Gartengestaltung und kann auch für Gartenplaner immer wieder zur Rekapitulation verwenden werden!