Die Natur kennt kein Unkraut und doch nennen wir eines der Hauptprobleme in unseren Gärten „Unkraut“. Egal ob Staudenbeet, unter Obst- und Ziergehölzen oder einfach im Rasen, überall fallen uns die störenden Pflanzen ins Auge. Dabei geht es nicht nur um die Optik.
Schließlich entsteht durch das Unkraut eine erhebliche Konkurrenz um Nährstoffe, Wasser und Platz. Es ist also kein Wunder, dass jeder Hobby-Gärtner in seinem kleinen Reich den unerwünschten Pflänzchen den Krieg angesagt hat. Wir geben 10 Tipps, wie Sie in Zukunft einen unkrautfreien Garten genießen können.
Tipps gegen Unkraut – ganz ohne Chemie
Auch wenn der Kampf gegen das Unkraut meist ein ewiges Hin und Her ist, in dem der Gärtner scheinbar schnell den Sieg erringt, die Unkräuter aber schon bald wieder sprießen, geht es auch ganz ohne Chemie. Mit einigen ganz einfachen Tipps und Tricks kann man seinen Garten vom Unkraut befreien.
1. Mit Mulch und Stroh abdecken
Wird der Boden zwischen den Pflanzen mit einer Schicht Mulch oder Stroh abgedeckt, hemmt das das Unkrautwachstum. Als Nebeneffekt sieht das Beet auch ordentlicher aus. In trockenen und heißen Sommern schützen Sie das Beet zudem vor dem schnellen Austrocknen und halten ihre Pflanzen damit länger feucht. Im Herbst tragen Sie durch das Mulchen zum Schutz der Pflanzen vor Frost-Schäden an den Wurzeln bei und beugen zudem Unkrautbefall im Frühling vor. Da Mulch allerdings für die Zersetzung dem Boden Nährstoffe entzieht, muss nach dem Einbringen eventuell nachgedüngt werden.
2. Kochendes Wasser
Es ist kaum zu glauben, wie gut ein so einfaches Mittel wie kochendes Wasser zur Unkrautbekämpfung taugen kann. Gießen Sie das kochende Wasser einfach über die Pflanze, was den Organismus komplett zerstört. Ist das Wasser getrocknet, kann das Unkraut einfach entfernt werden. Ökologisch ist diese Prozedur für Ihren Garten unbedenklich, allerdings gilt es zu bedenken, dass auch Kleinlebewesen durch das kochende Wasser getötet werden. Insofern sollte man dabei umsichtig vorgehen.
3. Unkraut nicht blühen lassen
Nachhaltige Entfernung heißt das Zauberwort. Geben Sie dem Unkraut nicht die Chance, sich zu verbreiten. Es ist wichtig, die Unkräuter, welche sich durch Samen vermehren, nicht blühen zu lassen. Haben Sie keine Zeit zu jäten, sollten wenigstens die Blütenköpfe entfernt werden. So können sich keine Samen entwickeln. Geben Sie diese Art Unkraut auch nicht auf den Kompost.
4. Unkrautvlies
Bereits wenn Sie ein neues Beet anlegen, können Sie etwas gegen Unkraut tun. Um dem Wachstum vorzubeugen, kann Unkrautvlies verlegt werden, auf dem die neue Erde für das Beet verteilt wird. So wird das Wachstum des Unkrauts gehemmt und die Feuchtigkeit bleibt besser im Boden.
5. Pfahlwurzeln stechen
Häufig wird bei mehrjährigen Unkräutern der Fehler gemacht, dass nur die obere Pflanze, nicht aber die tiefe Wurzel entfernt wird. Man wird zum Beispiel Löwenzahn jedes Jahr aufs neue in seinem Garten sehen, wenn nicht die Wurzel aus dem Boden entfernt wird. Abhilfe schafft ein sogenannter Pfahlwurzelstecher. Mit diesem sticht man dicht neben der Pflanze ein, rüttelt die Erde etwas auf und kann die Pflanze mit Wurzel problemlos entfernen.
6. Das Beet umgraben
Hat das Unkraut überhand genommen, muss ein Beet meist ohnehin neu angelegt werden. In diesem Fall sollten Sie sich die Mühe machen und die ganze Fläche umgraben. Auch wenn dies einen anstrengenden Nachmittag im Garten bedeutet, hat die Arbeit doch positive Nebeneffekte. Es verschwinden nicht nur Unkrautsamen und –wurzeln im Untergrund, sondern der Boden wird auch aufgelockert und gelüftet. Regen- und Gießwasser wird danach besser aufgenommen.
7. Terrasse und Wege
Wenn die Fugen zwischen Wegplatten erst einmal von Unkraut befallen sind, wird es schwierig. Mit Fugenkratzern oder einem Messer lassen sich die Zwischenräume gut reinigen. Wer es weniger anstrengend mag, kann das Unkraut auch abflammen. Sind die Wege einmal sauber, kann man das Unkraut durch regelmäßiges Fegen (Straßenfeger mit harten Borsten) fern halten. Unkrautvernichter- Alternativen: Das ist erlaubt und wirkt
8. Folie oder Papier aufs Beet
Alle Pflanzen brauchen Licht zum Wachsen. Ohne diese lebenswichtige Energiequelle kann kein Unkraut sprießen. Wer also etwas Zeit hat und sein Beet nicht sofort nutzen möchte, kann eine dunkle Folie auslegen und am Rand mit Steinen beschweren. Auf diese Weise abgedeckt, verhindert man das Wachstum von ungewollten Unkräutern.
9. Bodendecker pflanzen
Möchte man als Hobby-Gärtner nicht ständig auf allen Vieren auf dem Beet knien und zupfend und rupfend gegen das Unkraut kämpfen, können verschiedene Bodendecker ins Beet gesetzt werden. Geeignet sind hierfür zum Beispiel Storchschnabel, Immergrün oder Golderdbeere. Diese Pflanzen bilden nach einiger Zeit einen dichten Teppich und sind zudem noch dekorativ.
10. Unkrautjäten bei Bewölkung und bei Neumond
Die beste Zeit für die Unkraut-Entfernung ist bei sehr dichter Bewölkung. Denn wenige Sonnenstrahlen reichen schon aus, um das Wachstum von Samen und Wurzelresten der Wildkräuter anzuregen. Manche Gärtner schwören auch darauf, dass sich Unkraut am effektivsten um den Neumond herum entfernen ließe, da nach dem Mondkalender das Wachstum in dieser Zeit gehemmt ist.
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Unkraut im Rasen: 7 Tipps für Sie
Giselka says
Weder Essig noch Salz oder kochendes Wasser gegen Unkraut einsetzen. Gartenwege mit einem Fugenkratzer bearbeiten. Sonst Bodendecker in die Erde einsetzen oder Rindenmulch aufbringen.
Alexander says
Hallo Sonja,
guter Hinweis mit dem kochenden Wasser. Nehmen wir in den Beitrag auf.
Viele Grüße
Die Garten-Freunde
Sonja Berndl says
Hallo!
Ich habe eine Anmerkung zum kochenden Wasser. Wenn man kochendes Wasser über die Pflanze gießt, tötet man die Tierchen und anderen Lebewesen, die sich bei / unter der Pflanze aufhalten ebenfalls, zum Beispiel Regenwürmer.
Und zu Punkt 9 „Bodendecker pflanzen“ fällt mir eine Pflanze ein, die sich dafür gut eignet: Gundermann (Glechoma hederacea). Sie wird allerdings von vielen als lästiges Unkraut angesehen und kann tatsächlich andere Pflanzen überwuchern. Aber beispielsweise unter Hortensien oder Johannisbeeren, also Sträucher, die wesenltich höher sind, klappt das gut.
Viele Grüße
Sonja
wolfram stüwe says
hallo leute ,ich habe ein unkraut im rasen und werde es nicht los ,eigentlich sollte der rasen für hummeln und bienen sein , aber seit 1 einem jahr vermehrt sich das zeug ungemein schnell und ich bin nicht mehr her der lage , leider bekomme ich hier kein bild rein ,es ist klein flach ,hat kleine blüten und sehr breit ,danke
helga says
Gegen Unkraut kämpfen wir auch. Danke für sinnvolle Tipps! Wir haben ja viele günstige Gehwege im Garten pflastern lassen. Es funktioniert gut gegen Unkraut. Im Weiteren können neben Kochwasser und Salz auch Chemikalien eingesetzt werden, wie es aus den Worten der Nachbarn geht, danke!
Detlev says
Hallo all
Leider ist mein Garten in Deutschland voll mit einem kriechenden Wildkraut. Helfen würde wohl nur großfächig Zement. heißes Wasser werde ich mal probieren da wo ich wenig andere Pflanzen schädige. Zum Glück haben wir in Sri Lanka im Garten der Villa Sunshine nur Mimosen als Wildkraut und die werden einfach ausgerissen wenn es zu viele werden.
Pinkhammer says
Hi,
tolle Tipps! Ich finde natürliche Methoden wie Jäten immer noch am besten. Hier gibt es noch ein paar schöne Ideen und Ratschläge: selbst.de/gartenkalender/mai
Viel (Garten-)Spaß!