Wer schnell zu wohlschmeckenden Beeren im eigenen Garten kommen will, sollte sich einen Johannisbeerstrauch zulegen. Die Sträucher der Johannisbeere tragen bei richtiger Pflege und Schnitt jedes Jahr eine Fülle vitaminreicher Beeren. Zudem bereichern sie Ihre Gartenvielfalt um eine schöne Strauchart, die sich einfach vermehren lässt.
Johannisbeeren (botanisch Ribes) sind in Mitteleuropa weit verbreitet. Zahlreiche Sorten sind in Gärtnereien, Baumärkten und im Online-Handel erhältlich: Es gibt rote, schwarze und weiße Johannisbeeren, die weißen Beeren sind etwas milder, die roten und besonders die schwarzen etwas säuerlicher. Schon für unter 10 Euro können Sie kleine Stauden kaufen, für 10 bis 20 Euro bekommen Sie alle gewünschten Sorten in vernünftiger Qualität.
Der richtige Standort für den Strauch
Johannisbeersträucher können bis zu 2 Meter hoch zu einem großen Busch auswachsen. Planen Sie beim Setzen der Pflanzen also ausreichend Platz ein, zumal die Johannisbeere ein Flachwurzler ist. Sorgen Sie für humusreichen Boden. Ein sonniger oder halbschattiger Standort ist ideal, bei großer Trockenheit müssen die Pflanzen gut gewässert werden. Mulchen ist wichtig: Decken Sie den Boden mit Rindenmulch ab, dass er nicht zu schnell die Feuchtigkeit verliert.
Ideale Zeit fürs Pflanzen ist der Herbst – September oder sogar Oktober, wenn das Wetter warm und mild verläuft. Grund dafür ist das frühe Austreiben der Johannisbeere im Frühling. Wenn Sie für das Setzen der jungen Stauden das Frühjahr einplanen, tun Sie dies so zeitig wie möglich.
Erntezeit ist ab Ende Juni, die roten Beeren werden früher reif als die schwarzen Johannisbeeren. Warten Sie nicht zu lange, sonst sind die Vögel schneller als Sie. Andererseits reifen die Beeren, je länger sie am Strauch hängen, süßer aus. Ein weiterer Vorteil: Die Pflanzen gelten als äußerst winterhart. Später Frosteinbruch im Frühjahr kann allerdings zu Ernte-Einbußen führen.
Den Johannisbeerstrauch schneiden
Wichtig für eine große Johannisbeer-Ernte: Jedes Jahr einige der alten, dickeren, verholzten Zweige nach der Ernte knapp über dem Boden abschneiden. Sie tragen in den kommenden Jahren weniger Früchte. Die neu nachwachsenden, jungen Triebe bringen deutlich mehr Ertrag. Der Busch kann damit gleichzeitig etwas ausgelichtet werden, damit die Blüten und zukünftigen Beeren im nächsten Jahr mehr Platz und damit Sonne bekommen. Lassen Sie also Licht und Luft an die Pflanzen, schneiden sie auch ein paar Seitentriebe ab. Wenn die Sträucher über Jahre zu buschig wachsen, verringert sich die Anzahl der Beeren, zudem sind sie anfälliger für Krankheiten.
Stecklinge für weitere Sträucher ziehen
Die abgeschnittenen Äste können Sie gleich als Stecklinge weiterverwenden, um neue Johannisbeer-Stauden nachzuziehen. Stecken Sie die Äste, vorzugsweise jüngere Triebe, die viele Beeren getragen haben, tief in die Erde, so dass nur ein paar Zentimeter aus der Erde herausragen. Am besten schräg angeschnittene, ca. 20 Zentimeter lange Äste verwenden. Etwas Kompost oder nährstoffreiche Erde um den eingesteckten Trieb geben und angießen. Im kommenden Jahr die jungen Pflanzen umsetzen an den gewünschten Platz, damit sich die inzwischen gewachsene kleine Wurzel weiter ausbreiten kann. So lassen sich die Sträucher einfach vermehren.
Rezept-Ideen für Johannisbeeren
Die Beeren schmecken am besten frisch geerntet. Wem das Aroma zu sauer ist, kann die Beeren mit Zucker leicht süßen. Johannisbeeren – oder Ribisel, wie die Beeren in Bayern und Österreich genannt werden – eignen sich hervorragend als köstlicher Belag für Obstkuchen, als Beilagen zu Desserts und sind eine Bereicherung für diverse Süßspeisen. Klassisch ist die Verarbeitung zu Marmelade oder Gelee, ebenso als Johannisbeersaft. Natürlich schmecken sie auch pur, eine Schale Beeren mit frischem Joghurt, und sie haben im Nu ein wahres Power-Dessert kreiert.
Vitaminreiche Früchte
Auch im Rahmen einer gesunden und abwechslungsreichen Ernährung liefern Johannesbeeren einen wertvollen Beitrag. Ribisel sind äußerst vitaminhaltig, es sind die Beeren mit dem meisten Vitamin C überhaupt. Besonders die schwarzen Johannisbeeren sind wahre Vitamin-C-Bomben. Daneben besitzen sie zahlreiche Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Spurenelemente. Das ebenfalls enthaltene Pektin sorgt zudem für eine gesunde Verdauung und hat positiven Einfluss auf den Darm. Auch hier gilt: Essen Sie die Beeren frisch, bei längerer Lagerung verlieren sie an Geschmack und Wirkung – das ist bei Johannisbeeren schon nach 2-3 Tagen der Fall.
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Lisa says
Richtig hilfreich der Artikel, danke dafür 🙂