Kartoffeln im eigenen Garten pflanzen ist ideal für Garten-Anfänger. Sie sind vergleichsweise anspruchslos in der Pflege und eine reichhaltige Ernte ist garantiert – vorausgesetzt, Sie beachten einige Tipps. Was gibt es Schöneres, als diese vielfältige Knolle selbst anzubauen – und frische und gesunde Speisen damit zu kreieren.
Wann pflanze ich Kartoffeln?
Kartoffeln gehören zu den Nachtschattengewächsen, stammen ursprünglich aus den Anden in Südamerika und sind frostempfindliche Pflanzen. Daher sollten Sie mit dem Pflanzen im Garten warten, bis die Bodentemperatur mindestens 8 Grad beträgt. Gute Pflanzzeit für das Legen der Knollen ist der fortgeschrittene Frühling – meist Mitte April bis Mitte Mai. Wer auf der sicheren Seite sein will, wartet die Eisheiligen ab. Die bei uns kultivierten Sorten sind nicht winterhart, daher ist die Nutzung der Knollenpflanze einjährig.
Kartoffeln kaufen oder vorkeimen lassen?
Speisekartoffeln für den Anbau im eigenen Garten gibt es in Gärtnereien, Baumärkten und im Online-Handel für wenige Euro zu kaufen. Meist ist es eine Tüte mit vorgekeimten Kartoffeln. Genauso lassen sich eigene Kartoffeln für das Aussetzen vorbereiten und selbst vorkeimen. Idealerweise legen Sie dazu Kartoffeln im zeitigen Frühjahr in eine Kiste mit etwas Erde oder Kompost-Mischung, drücken sie in die Erde und lagern diese Kiste im Keller bei Licht – beispielsweise unter dem Kellerfenster. Für kräftige Keime ist Licht notwendig.
Achten Sie auf eine Temperatur von 8 bis 15 Grad. Schon bald darauf keimen die Pflanzen. Die Kiste nur mäßig feucht halten. Die Kartoffelgröße spielt dabei eine untergeordnete Rolle und ist nicht ausschlaggebend für den künftigen Ernteertrag. Mit vorgekeimten Kartoffeln sichern Sie aber das Gedeihen der Knollen im Garten und steigern die Ernte im Herbst.
Kartoffeln im Garten – der richtige Standort
Sonnige Lage ist am besten geeignet für einen großen Kartoffel-Ertrag. Soweit freie, offene Flächen in Ihrem Garten vorhanden sind, lassen sich diese optimal für Kartoffel-Anbau nutzen. Insofern klappt der Anbau auch in einem Hochbeet sehr gut, Sonne und Wärme sind da meist garantiert.
Welcher Boden eignet sich für Kartoffeln?
Die Pflanzen brauchen einen nährstoffreichen Boden, idealerweise locker und lehmig-sandig in der Zusammensetzung. Falls Ihr Gartenboden nicht nährstoffhaltig ist, mischen Sie vor dem Setzen der Kartoffeln Kompost unter. Feste Böden am besten vorher etwas auflockern oder umgraben. Auch das spricht für den Anbau im Hochbeet, vorausgesetzt, sie haben ausreichend Platz. Denn die Kartoffelpflanzen werden schnell groß und verdrängen möglicherweise andere Gemüsesorten. Alternativ lassen sich Kartoffeln auch am oder im Kompost-Platz ziehen, hier gibt es Nährstoffe satt.
Wie legen Sie die Knollen?
Planen Sie für das Legen der Knollen also ausreichend Abstand ein: Die Entfernung sollte 40 bis 50 Zentimeter betragen. Falls Sie in mehreren Reihen setzen, rechnen Sie mit einem Reihen-Abstand von 70 Zentimetern. Die Knollen legen Sie etwa 10 Zentimeter tief in den Boden und bedecken Sie anschließend mit Erde.
Wie funktioniert das Häufeln?
Sobald erste Triebe über der Erde senkrecht empor wachsen, häufeln Sie Erde um die Pflanzen an. Dies wiederholen Sie in regelmäßigen Abständen – alle 10 bis 15 Tage, bis am Ende ca. 20 bis 30 Zentimeter hohe Wälle entstanden sind. Hintergrund des Häufelns ist, dass die Knollen immer von Erde bedeckt bleiben, weil sie ansonsten grün werden. Andererseits wird so vermieden, dass die Knollen von Beginn an zu tief im Boden sitzen und zu wenig Wärme abbekommen.
Kartoffeln bewässern
Bei längerer Trockenheit brauchen Kartoffeln ausreichend Wasser. Gießen Sie daher in trockenen Sommern.
Schnecken lieben die Kartoffel-Triebe
Das Pflanzen auf sonnigen, trockenen und freien Flächen hat zudem den Vorteil, dass die Kartoffel-Sprösslinge von Schnecken – auch Nacktschnecken – verschont bleiben. In feuchten Sommern können ansonsten gerade jüngere Pflanzen über Nacht abgefressen sein. Nacktschnecken wirkungsvoll bekämpfen
Kartoffelkäfer – was tun?
Der Kartoffelkäfer kann Ihre Ernte massiv beeinträchtigen. Die Käfer breiten sich schnell aus. Kontrollieren Sie daher die Pflanzen regelmäßig auf Befall von Larven und Käfern und sammeln Sie diese gegebenenfalls ab.
Auf Fäule achten
Wenn Sie feststellen, dass die Triebe von Braun- oder Krautfäule befallen werden, entfernen Sie umgehend das befallene Laub. Die Kartoffeln treiben meist schnell nach.
Tomaten und Gurken sind schlechte Nachbarn
Daher sollten Kartoffeln auch nicht zusammen mit Tomaten oder Gurken gepflanzt werden, da sich ansonsten diese Pilzarten auf die Nachbarpflanzen leicht übertragen. Denken Sie daran auch bei einer Bepflanzung ihres Hochbeets.
Wann ernte ich Kartoffeln?
Die Kartoffeln ernten Sie, wenn das Laub zu vergilben und abzusterben beginnt. Am besten graben Sie den Boden dazu händisch oder mit einer kleinen Schaufel tief um, so dass Sie auch alle Kartoffeln finden und aufsammeln können. Mit einem großen Spaten besteht die Gefahr, dass Sie die jungen Kartoffeln verletzen.
Wie lagere ich die Kartoffeln richtig?
Die frischen Knollen werden gesäubert, anschließend getrocknet und dann trocken, frostfrei und dunkel gelagert. Auch im Lager achten Sie darauf, regelmäßig kranke und faule Kartoffeln auszusortieren.
Welche Kartoffel-Sorten?
Im Handel gibt es Speisekartoffeln in zahlreichen Arten. Unterschieden werden Sie nach Größe, Form und Farbe – es gibt zum Beispiel auch rötlich gefärbte. Ebenso unterscheidet man zwischen Frühkartoffeln und Spätkartoffeln sowie festkochenden und mehlig kochenden Sorten. Meine Erfahrungen beruhen auf dem Anbau der Sorte Hansa.
Kartoffeln helfen gegen Unkraut-Ausbreitung
Neben der reichhaltigen Gemüseernte haben Kartoffeln den Vorteil, dass sie den Boden auflockern und die Ausbreitung von Unkraut eindämmen. Ein Grund mehr, mit dem Pflanzen der ersten Knollen im kommenden Frühjahr zu beginnen.
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Renate Grabowski says
Habe den Artikel und die Kommentare gelesen, einfach super. Bin noch „Gärtnerlehrling“ im 2. Jahr und brauche viele gute Tips. Danke dafür. Jetzt ist mir klar geworden, warum meine Ernte 2020 nicht den gewünschten Ertrag hatte.
Sonja Berndl says
Hallo!
Ich baue auch Kartoffeln im Garten an. Dazu verwende ich immer Speisekartoffeln, die in der Speisekammer oder im Winterkartoffellager gekeimt sind.. Klappt gut.
Viele Grüße
Sonja
Roswitha Fröstl says
Dankeschön für die guten Tips. Meine Kartoffeln auf dem Balkon geht es gut. Die Blüten waren auch ein Schuck für andere Blumen. Freu mich schon auf die Ernte ende September.
Petra says
hätte nicht gedacht, dass es so etwas gibt 🙂
Hannelore says
Hallo Gartenfreund,
habe mich sehr über deinen Beitrag gefreut – ich und mein Mann haben seit Jahren Kartoffeln im Garten angebaut – einfach weil wir Lust dazu hatten und uns diese Kartoffeln sehr geschmeckt haben.
Seit einiger Zeit bauen wir nun unsere Kartoffeln im Eimer an. Das ist viel einfacher als ein Stück „Feld“ im Garten zu haben.
Herzliche Grüße
Hannelore