Mit einem selbst gebauten Hochbeet erzielen Sie großartige Erträge beim eigenen Gemüse-Anbau – ob Tomaten, Paprika, Salat oder Kräuter. Wie zeigen Ihnen, wie sie ein Hochbeet aus Holz planen, aufstellen, befüllen und bepflanzen.
Warum soll ich ein Hochbeet aufstellen?
Ein Hochbeet hat deutliche Vorteile gegenüber herkömmlichen Garten-Beeten:
- Durch die höhere Lage bekommen Ihre Pflanzen mehr Sonnenlicht ab und wachsen daher besser.
- Das Material im Hochbeet erhält mehr Wärme als im Boden, das fördert die Zersetzungsprozesse: Diese Energie kommt Ihrem Gemüse zugute.
- Die richtige Mischung aus Kompost, Humus sowie durchlässigen Bestandteilen innerhalb des Beetes bietet hochwertige Nährstoffe.
- Die Pflanzen sind besser vor Schädlingen wie zum Beispiel Schnecken besser geschützt.
- Sie arbeiten Rücken schonend im Stehen und müssen sich für die Pflege des Beetes nicht bücken.
- Sie können im Frühjahr ein paar Wochen früher mit der Aussaat beginnen und die Saison im Spätsommer um den gleichen Zeitraum verlängern.
Schritt 1 – Das Hochbeet planen
Planen Sie zunächst Standort und Größe des Hochbeets in Ihrem Garten. Das Beet sollte einen sonnigen Platz bekommen – idealerweise ist das Beet daher in Nord-Süd-Achse der Länge nach ausgerichtet: Vorne wachsen dann zukünftig niedrige Pflanzen, hinten höhere. Bedenken Sie bei der Platzwahl auch, dass Sie zur Pflege, Saat und Ernte gut an das Beet herantreten können, am besten von allen Seiten.
Das Hochbeet kann auch als gestalterisches Element in Ihrem Garten eingesetzt werden, beispielsweise als Sichtschutz. Es ist besonders geeignet für Grundstücke, auf welchen ein ebenerdiges Beet aufgrund der Bodenbeschaffenheit nicht angelegt werden kann.
Der Aufbau ist in allen Größen denkbar – Standardgrößen sind in etwa 1,50 Länge x 0,80 Meter Breite bis 2,00 x 1,00 Meter. Die Standardhöhe liegt bei ca. 70 bis 80 Zentimeter – damit ist ausreichend Platz für Befüllung und eine gute Arbeitshöhe gegeben.
Bedenken Sie, dass ein größeres Hochbeet deutlich mehr Volumen hat und Sie unter Umständen sehr viel Material zum Auffüllen benötigen. Beispielsweise umfasst eine Größe von 1,80 x 1,00 x 0,70 Metern ein Volumen von 1,26 Kubikmeter – das sind ca. 13 Schubkarren Füllgut.
Schritt 2: Das Hochbeet aufstellen
Wenn Sie sich für die richtige Größe entschieden haben, gibt es zwei Möglichkeiten: Sie bestellen online bzw. kaufen im Baumarkt oder Fachhandel einen fertigen Bausatz, der Ihren Vorstellungen entspricht. Je nach Verarbeitung – also Holzart, Zubehör, Holz-Impregnierung etc. – und je nach Größe beginnen hier erste brauchbare Modelle bei ca. 150 bis 200 Euro. Kleine, niedrigere Hochbeete sind auch günstiger erhältlich.
Die Alternative: Sie lassen sich den Bausatz in einer Schreinerei, im Baumarkt oder im Fachhandel maßschneidern und in den gewünschten Abmessungen anfertigen. Der Aufwand, die Bretter zu verschrauben und daraus eine stabile Box zu kreieren, liegt dann bei Ihnen, andererseits ist das Zusammenbauen einer rechteckigen Holzfassung auch kein Hexenwerk. Die vier Seiten müssen aber stabil miteinander verbunden sein, denn die Füllmasse drückt zukünftig von Innen gegen die Holzwände. Die typischen verwendbaren Holzarten sind Lärche oder Douglasie, je witterungsbeständiger, desto besser. Generell sind der Phantasie in Form und Aufbau keine Grenzen gesetzt: Auch mit alten Holzpaletten oder Zaunbeständen lässt sich die Basis für ein Hochbeet legen.
Einen stabilen Untergrund schaffen
Wichtig für den Aufbau – der richtige Untergrund: Achten Sie auf eine ebene, stabile Basis für das Beet. Wenn der Boden zu weich ist, legen Sie am besten Platten unter dem Hochbeet-Rahmen – im Inneren des Beetes sollte der Austausch mit dem Boden durchlässig sein.
Drahtgitter hilft gegen Wühlmäuse
Nächste Aufgabe: Unter das Hochbeet ein engmaschiges Drahtgitter verlegen, damit Wühlmäuse und Maulwürfe keine Chance haben, Regenwürmer und andere nützliche Insekten aus dem Boden aber nach oben gelangen können. Die Innenseite der Holzkonstruktion mit einer Folie auskleiden, damit das Holz vor Verwitterung geschützt wird.
Schritt 3: Die Befüllung / die einzelnen Schichten
Wenn Sie das Holz-Beet soweit aufgebaut haben, das Gitter und die Folie verlegt sind, starten Sie mit dem Befüllen:
Unterste Schicht: Holz- und Baumschnitt, Äste, Zweige, gröberes Material: Durch diese lockere Befüllung sorgen sie für Belüftung, was das Gedeihen von Mikroorganismen und kleinen Lebewesen fördert und damit dem Umsatz Ihres Komposts und dem Nährstoffgehalt des Bodens zugute kommt. Die Pflanzen erhalten also Energie-Nachschub aus den unteren Regionen des Beetes. Andererseits dient diese Schicht als Drainage. Das Wasser kann abfließen und staut sich nicht im Beet.
Darüber legen Sie eine Schicht Laub und feinere Schnittabfälle, wie z.B. Rasenschnitt. Haben Sie noch Rindenmulch übrig, kann dieser auch für die unterste und mittlere Schicht verwendet werden. Rindenmulch sollte aber nicht das dominierende Füllmaterial des Hochbeets ausmachen.
Über diese Schicht kommt frischer Kompost.
Mit einfacher, aber feiner Garten- oder Pflanzerde als oberste Schicht schließen Sie das Befüllen des Beetes ab.
Mit dieser Mischung sorgen Sie für Leben im Beet: Nach und nach wird aus den Komponenten bester Humus für reichhaltiges Wachstum Ihrer Pflanzen. Mit einer Befüllung kann ca. 4 bis 6 Jahre gearbeitet werden, dann ist das Beet neu zu durchmischen bzw. neu zu befüllen.
Durch die Zersetzungsprozesse im Beet und vor allem die lockere Befüllung mit Holz im unteren Bereich wird sich das Material sukzessive setzen, es wird also nötig sein, ab und an Erde und Kompost nachzufüllen. Besonders im Frühling vor der neuen Bepflanzung sollten Sie für nährstoffreichen Nachschub und frische Pflanzen-Erde oder feinen Humus als oberste Schicht sorgen.
Schritt 4: Die Bepflanzung
Starten Sie im zeitigen Frühjahr mit Pflanzen, die auch kühle Temperaturen gut vertragen, z.B. die ersten Salate wie Feldsalat, Lolo Rosso. Auch Kohlarten, wie Kohlrabi, Blumenkohl (hierbei bedenken – besonders die Blumenkohlköpfe werden sehr groß), Wirsing usw. sind gut möglich. Dazu Rettich, Radieschen und Spinat – schon haben Sie eine ersten guten Mix. Am besten schützen Sie Ihre gesetzten Sprößlinge, solange die Nächte noch sehr abkühlen, durch eine extra Folie oder ein Vlies. In jedem Baumarkt finden Sie für den Anbau von Frühgemüse entsprechende Ausstattung.
Frostempfindliches Gemüse wie Tomaten, Gurken oder Paprika erst später, im Mai, ansiedeln. Die höher wachsenden Pflanzen planen Sie in die Beetmitte oder auf die hintere Seite des Beets ein, damit die kleinen Pflanzen nicht im Schatten stehen. Denken Sie daran, dass Sie bei höher rankenden Pflanzen wie Bohnen möglicherweise eine Leiter aufstellen müssen, um die Früchte zu ernten.
Wenn Sie im frühen Sommer Ihre ersten Salate, Karotten, Kohlrabi oder Zwiebeln ernten, lässt sich an diesen Plätzen für die zweite Saisonhälfte nachpflanzen, gut geeignet ist schnell wachsendes Gemüse wie wiederum Salate, zum Beispiel Mangold, Rucola-, Kopf- oder Endiviensalat, Spinat, Radieschen, Rettich, Fenchel oder Dill.
Auch Kräuter sind für ein Hochbeet geeignet, die meisten Kräuterpflanzen sind aber eher anspruchslos und benötigen nicht die Nährstoffmenge, die Ihre Hochbeet-Befüllung gerade in den ersten Jahren anbietet. Gedeihen sollten Basilikum, Schnittlauch, Petersilie, Thymian, Lavendel usw. aber auch im Hochbeet.
Generell unterscheidet man zwischen starkzehrenden und schwachzehrenden Pflanzen im Beet. Starkzehrer, wie z.B. Tomaten, Paprika, Kartoffel, Kohlarten, Lauch, Kürbis, Zucchini, Gurken oder sogar Physalis bieten sich vor allem für das Hochbeet an, da der Nährstoffgehalt des Bodens hoch ist. Zu den Schwachzehrern gehören Erbsen, Bohnen, Radieschen oder Feldsalat.
Neben der Verwendung als Nutzbeet können Sie natürlich ein Hochbeet auch für Zierpflanzen gestalten. Gerade nährstoffhungrige Blumen fühlen sich hier sehr wohl.
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Maria Schwarz says
Gut zu wissen, dass es kein Problem ist, verschiedene Gemüse-arten in einem Beet unterzubringen. Für meinen Garten will ich mir noch ein paar Premium-Hochbeete besorgen. Dafür suche ich mir heute einen passenden Anbieter.
helga says
Überzeugende Argumente für ein Hochbeet habe ich hier gefunden. Für die Mutti sollte solch ein Beet eine echte Freude bereiten. Vielen Dank! Vielleicht wären dazu auch Gabionen einsetzbar möglich? Die scheinen doch viel robuster als Holz zu sein.
Sarah says
Sehr gut beschrieben. Wir Pflanzen jedes Jahr Salat in unseren Hochbeeten.
Martin Gesell says
Ich hab jetzt das 4. Jahre Hochbeete und bin noch immer begeistert von diesem Konzept. Besserer Wuchs, bessere Wasserspeicherung (als im nur ca. 20cm tief gelockertem Flachbeet), kein „Katzenklo“ mehr (warum auch immer?).
Hab die Beete 2013 befüllt und dann nur jährlich wieder guten Kompost in die oberen ca. 20cm eingebracht …das Ergebnis ist gleichbleibend gut.
Mein „schraubenfreies“ Selfmade-Stecksystem: martins-gartenprojekte.blogspot.de/2013/08/hochbeete.html
Elfi Gleichmann says
… super Anleitung in Wort und Bild! Wir haben bereits 11 Hochbeete im Garten und sind von dieser Idee total besessen. Beste Grüße aus Thüringen, Elfi
Marcel says
Sehr gut und ausführlich beschrieben. Ich pflanze meine Paprika- und Tomatenpflanzen im Hochbeet an.